Dominique Fourcade: Dichten nach dem 7. Oktober 2023
In „Ça va bien dans la pluie glacée ?“ (P.O.L., 2024) reagiert Dominique Fourcade literarisch auf den Nahostkonflikt, indem er die moralische Ohnmacht des Schreibenden zum ästhetischen Prinzip erhebt. Er verwandelt Scham, Fremdheit und Sprachskepsis in eine Poetik der Delikatesse und der Verantwortung. Durch fragmentierte Syntax, intertextuelle Ethik und Bildmotivik (Mauer, Javelot, Regen) wird der Konflikt nicht erklärt, sondern „durchlitten“ – als Erfahrung der Grenze, an der Sprache selbst zum Akt des Widerstands wird.
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