Picasso ouvrait mes yeux et les yeux de ceux qui, par crainte d’affronter la jouissance de voir, cette concupiscentia oculorum tant redoutée d’Augustin, se débinaient et regardaient ailleurs, et des aveugles en grand nombre que les images laides qui envahissaient l’espace avaient dégoûtés ou endurcis (images laides d’autant plus proliférantes que les hommes avaient de moins en moins leur mot à dire, pris qu’ils étaient dans une folie d’informations en continu pour rien).
Selbstporträt mit Sancho Panza: Lydie Salvayre
In Lydie Salvayres „Autoportrait à l’encre noire“ (2025) zieht die Autorin, obwohl sie die egozentrische Form verachtet, eine schonungslose Bilanz ihres Lebens und Schaffens. Das Werk erzählt ihren Kampf gegen die tief sitzende Scham, die aus der Armut der Kindheit und dem Sprachtrauma des „Fragnol“-Dialekts ihrer spanischen Flüchtlingseltern resultiert. Strukturell wird die Erzählung durch den satirischen Dialog mit ihrer Nachbarin Albane, einer enthusiastischen Verfechterin der marktgängigen New Romance-Literatur mit ihren Forderungen polemisch zugespitzt. Zentral für die Erzählerin ist die Verarbeitung der väterlichen Tyrannei. Salvayre legt die intellektuellen Grundlagen ihres Schreibens offen – genährt durch Quevedo, Rabelais, La Boétie und vor allem den „Don Quijote“ – und manifestiert eine Haltung der Unbeugsamkeit, indem sie sich der vollständigen Offenlegung verweigert und am Ende wünscht, als „schelmischer Wind“ in Erinnerung zu bleiben. – Der Kern von Salvayres Poetologie, der im Autoportrait umfassend dargelegt wird, ist mit Marina Zwetajewa ein radikaler Kunstanspruch: Eine Kreation, die nicht „gefährlich“ ist, verdiene in keinem Fall, Schöpfung genannt zu werden, da die Mittelmäßigkeit ungefährlicher sei als wahre Exzellenz. Sie verteidigt die Ästhetik der Kürze, des Aufblitzens und der „voltairesschen Geschwindigkeit“ gegenüber der „klebrigen Weitschweifigkeit“ und der „Aufgeblasenheit“ der Trivialliteratur. Ihr unverwechselbarer Stil entsteht dabei durch die „liebevolle Kriegsführung“ zwischen dem barocken Exzess (Quevedo) und der asketischen Reinheit der klassischen Sprache, wobei sie sich bemüht, den „klassischen Karpfen“ mit dem „barocken Kaninchen“ zu vermählen. Die Erzählerin sublimiert ihre Wut in „spekulative Wutanfälle“, die sich in beißenden, zornigen Sätzen gegen soziale Heuchelei und den Zwang zur Positivität richten. Sie betrachtet Literatur als einen „schweigenden politischen Akt“, der stets die Freiheit des Geistes verteidigt und sich jeder Form der „freiwilligen Knechtschaft“ entzieht.
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