Lektüren und Texte
mit Kurzauszügen in eigener Übersetzung
von Kai Nonnenmacher

Blog | Index der Autoren

Rubriken
(
Les rubriques en français1 ):

Artikel | Eigene Aufsätze zur französischen Literatur der Gegenwart

Besprechungen | Kürzere Einträge zu einem literarischen Text, Kurzbesprechung oder punktuelle Lektüre, Ideen beim Lesen.

Probe | Ein ausgewählter Auszug, eine Stelle, die für sich stehen kann, übersetzt, aber unkommentiert.

Reserve | Ein Text, ein Werk, ein Autor, der wieder aufgeblättert und wieder aufgenommen wird.

Debatte | Besprechung von literaturwissenschaftlichen, theoretischen Texten mit Relevanz für die französische Literatur der Gegenwart.

Poetiken der Kindheit | Vorstellung von Büchern, die sich literarisch der Lebensphase Kindheit und Jugend annehmen.

Judéité | Französisch-jüdische Literatur ist ein imaginäres Territorium, in dem Zugehörigkeit, Erinnerung und Identität neu verhandelt werden, etwa genealogische Spurensuche und Fragen kultureller/sprachlicher Identität, politische und historische Fragen.

Recht schaffen | Literatur ist hier ein Instrument, mit dem Recht und Gerechtigkeit nicht nur thematisiert, sondern ästhetisch verhandelt und hinterfragt werden.

Dialoge | Texte der Gegenwart, die einen Dialog mit Werken der Literaturgeschichte führen, intertextuell, mal kritisch aktualisierend, mal als Hommage oder Transformation.


Neue Artikel und Besprechungen

Zolas Erbe Bourdieu: Lars Thorben Henk

Lars Thorben Henk, Zola vor Bourdieu: eine Studie zur Protosoziologie in Émile Zolas «Les Rougon-Macquart» (1871–1893), Mimesis 125 (Berlin; Boston: de Gruyter, 2025).

Die Rekonstruktion einer impliziten Soziologie

Die Dissertation Zola vor Bourdieu von Lars Thorben Henk, erschienen in der Reihe Mimesis: romanische Literaturen der Welt, liefert eine literaturwissenschaftliche Neulektüre von Émile Zolas Arbeiterroman-Trilogie, indem sie dessen implizite Soziologie durch die Brille der Ethnosoziologie Pierre Bourdieus entschlüsselt. Die Studie setzt bei der historischen Feststellung an, dass Émile Zola zeitlebens mit seinen Romanen, insbesondere durch die kompromisslose Darstellung des französischen Volks (le peuple), Anstoß erregte. Basierend auf der Einsicht Jacques Dubois’, dass Zolas Erklärung sozialen Handelns mittels der Kategorien hérédité und milieu Parallelen zu Bourdieus Habitus- und Feldkonzept aufweist, formuliert Henk die zentrale Forschungsfrage: die systematische Rekonstruktion von Zolas impliziter Soziologie, fokussiert auf das französische Volk, aus der Perspektive von Bourdieus ökonomischer Ethnosoziologie. Die Notwendigkeit dieser Perspektivierung ergibt sich aus der Beobachtung, dass Zolas Kategorien hérédité und milieu Ähnlichkeiten mit Bourdieus Konzepten von Habitus und Feld aufweisen, eine systematische Verhältnisbestimmung zwischen Zolas Romanen und Bourdieus Soziologie jedoch bislang eine Forschungslücke darstellt. Zola wird dabei als Pionier innerhalb des sich konstituierenden Forschungsfelds der Sozialwissenschaften verstanden, dessen literarische Werke protosoziologische Erkenntnisse enthalten.

Frauenmord als Denkstruktur: Ivan Jablonka

Ivan Jablonka, La culture du féminicide: histoire d’une structure de pensée (Traverse, 2025).

Systemisches Phänomen: sexuelle Gewalt, Verstümmelung und Tötung

Ivan Jablonkas La culture du féminicide: Histoire d’une structure de pensée (2025) präsentiert eine literaturwissenschaftliche und soziohistorische Analyse, die die kulturelle Zentralität des sexualisierten Frauenmordes in der westlichen Zivilisation freilegt. Jablonka, bekannt für seine Werke über Gewalt und soziale Strukturen, stellt die gynozidale Kultur oder Feminizid-Kultur („culture du féminicide“) 1 als eine universelle Denkstruktur dar, die die Gesellschaft durchdringt und das Vergnügen am weiblichen Terror vorbereitet. Die grundlegende Problemstellung ist das Ambivalente der gesellschaftlichen Obsession: Wir sind kulturell nach sexualisierten Morden „süchtig“, während wir diese Taten als abscheulich verurteilen. Jablonka definiert den Feminizid als „meurtre d’une femme en tant que femme“ (Mord an einer Frau als Frau), ein vorsätzliches und systemisches Verbrechen, das in sozialen Ungleichheiten wurzelt. Er segmentiert diesen Akt theoretisch in drei „items gynocidaires“: (1) sexualisierte Gewalt (Vergewaltigung, Prostitution), (2) Verstümmelung (Folter, Zerstückelung) und (3) die eigentliche Tötung. Die zentrale These ist, dass diese gynozidale Kultur durch die „idéologie gynocidaire“ – die Rechtfertigung dieser Darstellung – den Feminizid von der Mythologie bis zur Gegenwart als „logique qui traverse la société tout entière“ legitimiert und normalisiert.

Anmerkungen
  1. „Der Begriff ‚Femizid‘ wurde in den 1990er Jahren von Feministinnen in den USA geprägt, um die Tötung von Frauen aufgrund ihres Geschlechts zu bezeichnen. Feministinnen in Mexiko entwickelten den Begriff weiter und fügten die Silbe „ni” an Feminizid an, um auszudrücken, dass es sich nicht um die Ermordung von Frauen als individualisierte Fälle, sondern um ein Massenverbrechen handelt.“ https://contre-les-feminicides.ch/femizid-oder-feminizid/, 21. Dezember 2023.>>>

Die zerlegte Republik und ein Wal-Skelett: Aurélien Bellanger

Im Jahr 2023 verbringt der Erzähler seine Zeit damit, Höhlen in der französischen Provinz zu erforschen, die Knochen eines an der Normandieküste verendeten Wals zu sammeln und an den Pariser Protesten gegen die Rentenreform teilzunehmen. Aurélien Bellangers „Grottes, baleine, révolution“ (2025) entwirft ein poetologisch-politisches Triptychon der Moderne, in dem Höhlen, Walfischknochen und Revolutionsversuche zu Denkfiguren einer historischen Reflexion werden. Das Buch verwandelt das kartographische Projekt früherer Werke in eine Topographie des Unterirdischen: „Grottes“ stehen für das Bewusstsein als geologischen Raum, „baleine“ für den Tod als Naturprozess, „révolution“ für die erschöpfte Idee kollektiver Erneuerung. Aus der Vermischung von autobiographischer Erfahrung, geologischer Empirie und mythischer Symbolik entsteht eine Poetik des Grabens – das Denken als Sedimentation, das Schreiben als Erdarbeit. Bellanger macht aus dem Erzählen eine Form des Wissens, in der Materie, Erinnerung und Geschichte ineinandergreifen, und formuliert so eine Moderne, in der Erkenntnis nicht Erleuchtung, sondern Verdunkelung bedeutet. – Im Verhältnis zu Bellangers „Le vingtième siècle“ und „Les Derniers Jours du Parti socialiste“ erscheint das neue Buch als Umkehrung und Verkörperung ihres intellektuellen Systems. Während die Revolution dort als ideologische oder archivische Spur behandelt wurde – einmal als technokratischer Verdachtsbegriff des Staates, einmal als rhetorische Hülse der erlahmten Linken –, wird sie hier zum tektonischen, fast tellurischen Ereignis, zur Naturkraft der Geschichte. Bellanger führt die benjaminische Idee des „Eingedenkens“ aus der Bibliothek ins Erdreich zurück: Das Denken steigt hinab in das Dunkel der Materie, um das Vergessene zu retten. Die Revolution und der tote Wal werden zu Relikten des Realen, zu Fossilien des Politischen, die nur noch im Schreiben bewegt werden können.

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Rückkehr in die École normale supérieure: Éliette Abécassis

Éliette Abécassis, selbst normalienne und agrégée der Philosophie, kehrt in 45 rue d’Ulm (Flammarion, 2025) im Rahmen der intimen literarischen Buchreihe „Retour chez soi“ in ihre ehemalige Studentenbude (thurne) der École normale supérieure (ENS) zurück. Das Buch ist ihr erstes autobiografisches Werk in der ersten Person und verdichtet die Erfahrung einer Nacht und eines Tages zu einer zugespitzten Bilanz ihrer intellektuellen Generation. Ausgelöst wird die Zeitreise durch einen Karton alter Korrespondenz und insbesondere durch einen seit dreißig Jahren ungeöffneten Brief, dessen Enthüllung den narrativen Rahmen bildet und die Erzählung über Freundschaft, Scheitern und intellektuelle Freiheit befeuert.

Geschlecht, Macht und Computerspiel: Pauline Gonthier

Polis, Maskulinismus und politischer Opportunismus

Pauline Gonthiers Parthenia ist ein seltenes Beispiel zeitgenössischer Literatur, das Soziologie des Digitalen, Geschlechtersemiotik und politische Psychologie in eine ästhetische Form bringt, die zugleich analytisch und poetisch ist. Der Roman beschreibt parabelartig eine Zeit, in der Sprache selbst zu Code wird und Geschlecht zu Interface. In diesem Sinn ist Parthenia nicht nur ein Ort, sondern ein Verfahren – eine Simulation des Mythos in der Syntax des Digitalen.

Gonthiers Parthenia (2025) ist ein Roman über die gefährliche Schönheit der Ordnung: Zwischen den leeren Bildschirmen eines arbeitslosen Gamers und den makellos beleuchteten Büros einer politischen Beraterin entfaltet sich das Doppelporträt einer Gesellschaft, die sich selbst in Mythen und Algorithmen spiegelt. Baptiste, gefangen in den toxischen Foren der maskulinistischen „redpill“-Kultur, und Léa, Attachée eines nationalistischen Politikers, bewegen sich in unterschiedlichen, aber gleichförmig codierten Welten: seine digitale Misogynie und ihr professioneller Zynismus sind zwei Seiten derselben Kommunikationslogik – kühl, effizient und körperlos. Zwischen ihnen entsteht Parthenia, eine virtuelle Stadt im Stil der Antike, die den Traum von Disziplin, Reinheit und männlicher Macht in ein Spiel verwandelt – und so die Grenze zwischen Simulation und Wirklichkeit zum Einsturz bringt. Beide Figuren sind Spiegel desselben ideologischen Klimas: der eine introvertiert, regressiv und narzisstisch; die andere extravertiert, funktionalistisch und opportunistisch – zwei Gesichter eines posthumanen Projekts, das Körper, Sprache und Moral virtualisiert. Der Roman konfrontiert Baptiste, den entwurzelten jungen Mann, der seine Affekte und seine Sexualität in Foren und Gamingwelten kanalisiert, mit Léa, der jungen Politikverwalterin, die sich zwischen Anpassung, Machtfaszination und moralischem Ekel bewegt.

Ambivalenz der jüdischen Assimilation: Philip Roth und Marc Weitzmann

Marc Weitzmann, La part sauvage: le monde de Philip Roth et le chaos américain. Retour sur vingt ans d’amitié. Grasset, 2025.

Philip Roth und die Zerbrechlichkeit der amerikanischen Demokratie

Marc Weitzmanns La part sauvage ist eine Hommage an den verstorbenen Schriftsteller Philip Roth; es ist aber auch eine literarische Untersuchung, die das Werk, das Leben und die Freundschaft zu Roth nutzt, um die Zerbrechlichkeit der amerikanischen Demokratie und den Wandel der literarischen Kultur im Angesicht des Chaos zu analysieren.

Das Französische als Selbst-Dekolonisierung: Kamel Daoud

Die Verleihung des Prix Goncourt im Jahr 2024 für seinen Roman Houris führte zu heftigen Angriffen gegen Kamel Daoud. Der Autor schreibt, dass dieser Preis die Wiederbelebung des Verräter-Stereotyps mit „beispielloser Gewalt“ („violence inouïe“) in der islamistisch-konservativen Presse zur Folge hatte. Die Presse verwendete sogar die unvollkommene Homonymie seines Namens (Daoud) mit dem des mythischen Verräters Colonel Bendaoud bis zur Übertreibung, um ihn zu diskreditieren. Die Attacken dienten dazu, ihm erneut das Etikett des Abtrünnigen („renégat“), Dissidenten und Deserteurs anzuheften, weil er das „Wir“ für das ewig französische „sie“ („eux“) verlassen habe. Die polemische Verteidigung der Freiheit und Pluralität in Il faut parfois trahir kann als direkte und tiefgreifende intellektuelle Reaktion auf diese erneuten Diffamierungen und die damit verbundene identitäre Orthodoxie verstanden werden.

Kamel Daouds Abhandlung Il faut parfois trahir (Gallimard, 2025) stellt eine leidenschaftliche thesenhafte Verteidigung des Universalismus und der individuellen Freiheit dar und rechnet scharf mit jenen Kräften ab, die er als Hüter der nationalen Erstarrung und des Identitätskults ansieht. Die Argumentation entwickelt sich um die paradoxe Umkehrung des Begriffes „Verrat“, der zum Vehikel der Befreiung wird.

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Neue Proben

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Reserve: wieder aufgeblättert

Nackte Realität: zur Neuausgabe des frühen Claude Simon

Claude Simons Roman „La corde raide“ (1947) ist ein Mosaik aus Szenen, Erinnerungen und Reflexionen, die vom Bad im Meer mit der jungen Véra über Kindheitserinnerungen und Kriegserlebnisse bis hin zu kunsttheoretischen Betrachtungen reichen. Das „straff gespannte Seil“ im Titel steht für eine heikle Balance zwischen Vitalität und Todesbewusstsein, zwischen chaotischer Lebenserfahrung und deren künstlerischer Formung. Die 2025 von den Éditions de Minuit in einem Band mit „Le tricheur“ (1945) neu herausgegebenen Frühwerke des Autors, präsentiert von Mireille Calle-Gruber, waren lange vergriffen, da Simon ihre Wiederauflage zu Lebzeiten nicht wünschte. Calle-Gruber deutet die Texte als poetologisches Laboratorium, in dem bereits Montage, Fragmentierung, Simultaneität der Zeiten und Vorrang der Sinneswahrnehmung vor Handlung erkennbar sind – Techniken, die sein späteres Werk prägen. Die Neuauflage schließt eine Lücke in der Werkgeschichte, indem sie diesen Moment der literarischen Entwicklung wieder zugänglich macht (beide Texte fehlen in der Pléiade-Ausgabe). – Der Artikel interpretiert „La corde raide“ als nicht-lineare Erzählung, als assoziatives Netz von Szenen und Leitmotiven, die durch semantische Felder wie Wasser, Licht, Vegetation, Körper und Bewegung verknüpft sind. Kriegserfahrungen werden nicht heroisch, sondern als chaotische, körperlich-sensorische Realität geschildert; Kindheitsszenen dienen als Ursprungsschicht der Wahrnehmung und Kontrastfolie zur existenziellen Gegenwart. Das Spannungsverhältnis von Schein und Realität ist zentral: Simon kritisiert „Fälschung“ in Kunst und Gesellschaft und sucht eine nackte, ungeschminkte Wahrheit, wobei Cézanne als positives Gegenmodell zur akademischen Malerei gilt. Architektur, Farb- und Lichtgestaltung werden wie in der Malerei eingesetzt, um Erinnerung und Wahrnehmung zu strukturieren. Insgesamt wird „La corde raide“ als frühe, aber bereits konsequente Erprobung einer Poetik verstanden, die Wahrnehmung, Erinnerung und Form auf einem „Drahtseil“ zwischen Chaos und Struktur balanciert.

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Choreografie der Erinnerung: Patrick Modiano zum 80.

Seit seinem Debütroman „La Place de l’Étoile“ (1968) hat Patrick Modiano, der in diesem Jahr so alt wird „wie die Nachkriegszeit“ (Andreas Platthaus), eine poetische Welt geschaffen, die von Erinnerungsschatten, verschobenen Identitäten und geheimnisvollen Abwesenheiten durchzogen ist. Seine Romane – melancholisch, elliptisch, durchzogen von Vergessen und Wiederkehr – kreisen um eine paradoxe Bewegung: das Erinnern durch das Verlieren, das Erleben durch das Verschwinden. In diesem ästhetischen Spannungsverhältnis gewinnt der Tanz eine besondere Rolle: als Motiv, als Bild, als Erzählform. Insbesondere in seinem jüngsten Roman „La danseuse“ (2023, deutsch 2025) gerät dieses Motiv zur poetischen Metapher: Die Tänzerin wird zur Figur des Erinnerns, zur Projektionsfläche eines tastenden Ich-Erzählers und zur Allegorie eines kaum fassbaren Lebens. Der Tanz steht hier nicht im Zentrum einer Handlung, sondern inszeniert sich als schwebende Spur, als rhythmisches Prinzip des Erzählens, als flüchtige Figur, die das Erzählen selbst choreographiert.

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Walzer der Ruinen: Jean-Jacques Schuhl

Jean-Jacques Schuhls Roman „Ingrid Caven“ (Gallimard, L’Infini, 2000), ausgezeichnet mit dem Prix Goncourt, ist mehr als eine bloße biografische Annäherung an die Künstlerin und Partnerin des Autors. Er lässt sich als eine kulturgeschichtliche Diagnose einer Epoche, ihrer prägenden Themen und der Faszination an einer spezifischen deutschen Mythologie aus französischer Perspektive lesen. Dies umfasst zentrale historische Marker wie den Krieg und die „Stunde Null“, Figuren einer „deutschen Mythologie“ wie Rainer Werner Fassbinder und die Rote Armee Fraktion, sowie das omnipräsente Motiv der „Sehnsucht“. Gleichzeitig ist der Roman in seiner Ästhetik Ausdruck eines dezidierten Literaturverständnisses von Jean-Jacques Schuhl selbst, der seine eigene Rolle und die des Verlegers Philippe Sollers in der literarischen Produktion und Rezeption reflektiert.

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Anmerkungen
  1. Les rubriques en français

    Article | Des articles sur la littérature française contemporaine ;

    Compte-rendu | Des notes plus courtes sur un texte littéraire, une brève discussion ou une lecture ponctuelle, des idées au fil de la lecture ;

    Extrait | Un extrait choisi, un passage significatif sans commentaire, accompagné de sa traduction allemande ;

    Réserve | Un texte, une œuvre, un auteur, repris et relu.

    Débat | Discussion de textes critiques, théoriques, pertinents pour la littérature française contemporaine.

    Poétiques de l’enfance | Présentation d’ouvrages littéraires consacrés à l’enfance et à l’adolescence.

    Judéité | La littérature juive française est un territoire imaginaire où l’appartenance, la mémoire et l’identité sont renégociées, à travers notamment la recherche de traces généalogiques et des questions d’identité culturelle/linguistique, politiques et historiques.

    Rendre justice | La littérature est ici un instrument qui permet non seulement d’aborder les thèmes du droit et de la justice, mais aussi de les traiter et de les remettre en question sur le plan esthétique.

    Dialogues | Des textes contemporains qui dialoguent avec des œuvres de l’histoire littéraire, de manière intertextuelle, tantôt dans une actualisation critique, tantôt sous forme d’hommage ou de transformation.>>>

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