Simon Liberati, Dämonen in Rom

On savait que Rome était un piège doré, que la dolce vita pourrissait de la tête et qu’il faudrait songer à plier bagage un jour pas si lointain.

Simon Liberati, La hyène du Capitole.

Es war klar, dass Rom eine goldene Falle war, dass das dolce vita vom Kopf her zu stinken beginnt und dass man eines nicht allzu fernen Tages daran denken musste, die Zelte abzubrechen.

Tu dois vivre avant et écrire après.

Simon Liberati, Les démons.

Du musst vorher leben und später schreiben.

Simon Liberatis Roman La hyène du Capitole aus dem Jahr 2024 ist eine Synthese aus dekadentem Stil, literarischer Reflexion und soziokultureller Analyse. Liberati, Jahrgang 1960, erfolgreicher Schriftsteller und schillernde Figur in Frankreich, ist soweit ich sehe mit keinem einzigen seiner Bücher auf Deutsch vertreten. Der Roman spielt im Jahr 1970 und folgt Alexis Tcherepakine, einem jungen Mann in Rom, dessen Leben von einer Mischung aus Exzentrik, intellektueller Suche und sozialem Abstieg geprägt ist. Alexis, der sich in der dekadenten High Society der Stadt bewegt, arbeitet als Assistent eines Fotografen und gerät in die Anziehungskraft von Persönlichkeiten wie dem Schauspieler Helmut Berger und seiner eigenen Schwester Taïné. Während Alexis durch die Straßen Roms wandert, begegnet er der Schönheit und dem Verfall der Stadt gleichermaßen. Diese Erfahrungen verschmelzen mit seinen eigenen inneren Kämpfen, die von Sehnsucht, Spiritualität und einer latenten Hoffnungslosigkeit geprägt sind. Der Roman endet mit einem Moment der Ambivalenz: Alexis bleibt in einem Zustand der Unentschlossenheit zwischen Flucht und Verharren, der die Fragen nach Identität und Sinn offen lässt. Diese Handlung dient nicht nur als narrative Grundlage, sondern auch als Plattform, auf der Liberati allgemeine Themen wie Nostalgie, Dekadenz und kulturellen Wandel untersucht. Die episodische Struktur und die fließenden Übergänge zwischen inneren Monologen und äußerer Handlung verstärken den impressionistischen Charakter des Romans.

Simon Liberati legt mit La Hyène du Capitole erneut ein Werk vor, das durch seine barocke Sprache, schillernden Figuren und die düsteren Facetten menschlicher Dekadenz wirkt. Er kombiniert poetische Bildkraft mit einer ironischen Distanz, die eine postmoderne Reflexionsebene einführt. Die elliptischen Dialoge und die fragmentarische Struktur des Romans schaffen eine Dynamik, die die Leser herausfordert und gleichzeitig in den Text hineinzieht. Der Literaturkritiker Pierre Assouline nennt Liberati einen Meister des « style baroque et poignant » (La République des Livres). Im Interview von 2021 mit Nelly Kaprièlian verbindet Liberati indirekt seinen Roman Performance – für den er 2022 den Prix Renaudot erhielt – mit den Arbeiten am neuesten Buch:

Je viens de finir un premier état de manuscrit pour les éditions Grasset. L’histoire d’un écrivain sur le retour, Fabrice, qui se voit forcé pour gagner trois sous d’écrire un biopic des Rolling Stones. Mon héros a 71 ans, des ennuis de santé, une vie sentimentale scandaleuse et il en a gros sur la patate, un peu comme moi. J’en profite pour dire adieu aux années 1960 qui ont le grand défaut non pas d’être mortes, mais de durer toujours aujourd’hui.

Par ailleurs je compte faire paraître avec l’aide de mon ami, ennemi et mécène Manuel Carcassonne le second volet de ma trilogie des Démons, en septembre 2022 chez Stock, si Dieu nous prête vie. Titre de travail : La Hyène du Capitole. Il faudra avant que nous tombions d’accord. Carcassonne voudrait que je “m’ouvre” davantage et j’ai tendance à m’emmurer dans mes bizarreries et à penser à l’avance comme cet Anglais que cite Morand à Chardonne : “Est-il vrai que mon livre se vend ? Cela va navrer mes amis et me faire honte.”

Nelly Kaprièlian im Interview mit Simon Liberati : “Je suis un bénédictin à la vie de pique-assiette débauché”, Les Inrockuptibles, 22 novembre 2021.

Ich habe gerade eine erste Manuskriptfassung für den Verlag Grasset fertiggestellt. Es geht um einen zurückgekehrten Schriftsteller namens Fabrice, der sich gezwungen sieht, ein Biopic über die Rolling Stones zu schreiben, um Geld zu verdienen. Mein Held ist 71 Jahre alt, hat gesundheitliche Probleme, ein skandalöses Liebesleben und hat es faustdick hinter den Ohren – ein bisschen wie ich. Ich nutze die Gelegenheit, um mich von den 1960er Jahren zu verabschieden, deren großer Fehler nicht darin besteht, dass sie tot sind, sondern dass sie noch heute andauern.

Außerdem plane ich, mit der Hilfe meines Freundes, Feindes und Mäzens Manuel Carcassonne den zweiten Teil meiner Trilogie Les Démons im September 2022 bei Stock zu veröffentlichen, so Gott will. Arbeitstitel: Die Hyäne des Kapitols. Es wird dauern, bis wir uns einig sind. Carcassonne möchte, dass ich mich mehr „öffne“, und ich neige dazu, mich in meine Seltsamkeiten einzumauern und vorauszudenken wie jener Engländer, den Morand gegenüber Chardonne zitiert: Ist es wahr, dass mein Buch verkauft wird? Das wird meine Freunde enttäuschen und mich beschämen“.

Die Kritikerlandschaft zeigt sich fasziniert, jedoch teils auch ambivalent gegenüber Liberatis zweitem Band der Trilogie. Im ersten Band Les Démons (2020) führt Liberati seine Leser in das mondäne Paris der 1960er-Jahre, erzählt bereits hier aus der Perspektive der aristokratischen, aber verfallenden Familie Tcherepakine. Geprägt von Sex, Drogen und zerstörerischen Beziehungen, endet der Roman mit dem tragischen Tod des Bruders Serge, der eine zentrale Rolle für die dysfunktionale Dynamik der Geschwister Taïné und Alexis spielte. Philippe Chevilley von Les Echos beschreibt den Roman als ein fantasievolles und leicht exzentrisches Werk, das man nicht zu ernst nehmen sollte. 1 Der Stil sei elegant und präzise, zugleich aber auch nostalgisch und etwas überladen. Chevilley betont die ironische Distanz des Autors zu seinen Figuren, die in einer Welt aus mondänen Verlockungen und moralischen Abgründen navigieren. Trotz dieser Lobeshymne bezeichnet er den Roman letztlich als „kitschig“ und „oberflächlich“, ein Urteil, das andere Kritiker teilen. Bruno Corty von Le Figaro beschreibt Les démons als eine brillante Chronik der Dekadenz, die tief in der mondänen Kultur der 1960er Jahre verwurzelt ist (« Une sublime décadence », 4. Januar 2024). Corty betont, wie Liberati ikonische Figuren wie Andy Warhol und Truman Capote mit fiktiven Charakteren wie der frühreifen Tainé Tcherepakine verbindet. Diese Verknüpfung von historischer Realität und literarischer Fiktion verleiht dem Werk eine eigenartige Authentizität, die gleichzeitig entlarvend und faszinierend ist. Frédéric Beigbeder zog einen vielleicht überraschenden, aber nicht unintelligenten Vergleich: „Er ist jemand, der die 1960er Jahre nimmt, so wie Patrick Modiano die deutsche Besatzung nimmt und daraus etwas Märchenhaftes macht. Das bedeutet, manchmal abscheulich, manchmal erhaben, manchmal alptraumhaft, manchmal verrückt zu sein.“ 2 Einige Rezensenten, darunter Berthod, bemängeln, dass Liberati sich manchmal zu sehr auf ästhetische Oberflächen und Name-Dropping verlässt, anstatt tiefer in die psychologische Komplexität seiner Figuren einzutauchen, also stilistische Eleganz und Mangel an narrativer Tiefe. Die Rezeption von Les démons spiegelt die Ambivalenz wider, die auch im Werk selbst angelegt ist. Der Roman stellt Liberatis Fähigkeit unter Beweis, literarische und popkulturelle Elemente zu einem kaleidoskopischen Porträt zu verweben. Gleichzeitig bleibt zu fragen, ob diese Brillanz allein ausreicht, um die Leser zu fesseln. Der Verlag warb mit diesen Worten für das Buch: „Taïné hat die vergiftete Schönheit eines präraffaelitischen Gemäldes; Serge ist ein Prinz der Finsternis; und Alexis, der jüngste und verrückteste, stürzt sich Hals über Kopf in Liebe und Provokation. Die Verführung ihrer Jugend schlägt in stumme Grausamkeit um. Die Tragödie trifft die Geschwister in diesem Frühjahr 1967 und beschleunigt den Übergang in eine neue Epoche: die poppige und sinnliche Epoche der Drogen, des Vergnügens und des Vietnamkriegs. Nach dem Unfall pflegt Taïné ihr entstelltes Gesicht in New York, wo sie Truman Capote, dem Autor von Kaltblütig, begegnet, Andy Warhol und seiner Bande folgt und ihre natürliche Amoralität ein exzentrisches, freies Nachtleben entfacht.“ Florent Georgesco sah in seiner Rezension für Le Monde (29.8.2020) den Roman Les Démons als bis dato stärkstes Buch von Liberati an, eine dunkle Chronik des „goldenen Zeitalters“ der späten 1960er Jahre, die nicht nur eine vergangene Ära rekonstruiert, sondern auch deren Exzesse, Mythologie und Untergang erfasst. Eine zentrale Inspiration für den Roman ist Truman Capotes unvollendetes Werk Answered Prayers, dessen Struktur und Geist Liberati in seine eigene Arbeit integriert. Capote wird so zum „geistigen Doppelgänger“ des Autors, während Liberati das unvollendete Projekt seines literarischen Vorbilds wiederaufnimmt und in einem neuen Kontext abschließt. Der Roman wird dadurch nicht nur zu einer Hommage, sondern auch zu einer Reflexion über das Scheitern und die Fragmente des Erinnerns, so Georgesco.

Simon Liberati über Les démons, Librairie Mollat.

– J’adore ton petit nez, tu ressembles au Bébé Cadum !

L’auteur du compliment, Nico, une grande fille blonde assise à côté d’Alexis, avait une beauté plus étrange et plus sauvage qu’International Velvet, avec sa frange platine, ses bottes de cow-boy, ses pantalons rayés en toile à matelas et la croix orthodoxe qu’elle portait en sautoir. Elle parlait français avec l’accent allemand, le tutoiement facile, une belle voix rauque de chanteuse de cabaret. Elle se tourna vers Andy Warhol, un homme d’une trentaine d’années, pâle, maigre, efféminé avec un blouson de cuir noir, des lunettes fumées et des cheveux gris-blanc d’aspect synthétique sous lesquels dépassaient des petites mèches blondes.

– Andy, il faut que tu goûtes le consommé de poireau… Il est à mourir !

Les photos qu’Alexis avait pu voir dans la presse ne rendaient pas justice à Andy Warhol. En dépit d’un physique plus ingrat que Nico ou International Velvet, deux de ses « superstars » comme il surnommait les actrices de ses films muets ou mal sonorisés, il émanait de lui une lumière noire fascinante comparable au rayonnement des miroirs de sorcières. Sa pâleur, sa maigreur, cette manière effrontée et timide de porter une perruque avec un blouson en cuir défraîchi et des boots au vernis craquelé ne ressemblaient à rien de connu en Europe en matière d’élégance masculine. Et avec cela il se montrait farouche comme une petite fille malade. La première question qu’il avait posée d’une voix mourante en arrivant concernait la villa de Picasso, voisin de tante Florette dans le quartier cannois de la Californie. Alexis la lui avait indiquée, tout en précisant que Picasso avait déménagé, et Warhol avait manifesté un regret sincère, s’adressant non à Alexis qu’il ne regardait jamais en face mais à un autre garçon qui était son secrétaire, ou son assistant, ou son amant, Gerard, un genre de petit beatnik musclé à tête de médaille romaine qui pourtant s’intéressait aux filles et s’était présenté en tant que poète.

En prononçant le mot « poète » Gerard avait fixé le visage de la grand-tante d’Alexis comme s’il allait y trouver la réponse à l’énigme de l’Univers puis il s’était brusquement désintéressé d’elle.

Quand la vieille dame lui demanda ce qu’il pensait des dernières œuvres de Picasso, Warhol lui répondit ou plutôt il lui fit répondre en s’adressant à Gerard :

– Je ne suis pas assez clair pour parler de ça.

Simon Liberati, Les démons.

– Ich liebe deine kleine Nase, du siehst aus wie das Cadum-Baby!

Die Verfasserin des Kompliments, Nico, ein großes blondes Mädchen, das neben Alexis saß, hatte eine seltsamere und wildere Schönheit als International Velvet, mit ihrem platinfarbenen Pony, ihren Cowboystiefeln, ihren gestreiften Matratzenstoffhosen und dem orthodoxen Kreuz, das sie an einer Halskette trug. Sie sprach Französisch mit deutschem Akzent, duzte locker und hatte die schöne, raue Stimme einer Kabarettsängerin. Sie wandte sich an Andy Warhol, einen blassen, mageren, effeminierten Mann in den Dreißigern mit einer schwarzen Lederjacke, einer rauchigen Brille und grau-weißem, synthetisch aussehendem Haar, unter dem kleine blonde Strähnen hervorlugten.

– Andy, du musst die Lauchconsommé probieren … sie ist zum Sterben!

Die Fotos, die Alexis in der Presse gesehen hatte, wurden Andy Warhol nicht gerecht. Trotz eines undankbareren Körperbaus als Nico oder International Velvet, zwei seiner „Superstars“, wie er die Schauspielerinnen in seinen Stumm- oder schlecht vertonten Filmen nannte, ging von ihm ein faszinierendes schwarzes Licht aus, das mit dem Strahlen von Hexenspiegeln vergleichbar war. Seine Blässe, seine Magerkeit, diese unverschämte und schüchterne Art, eine Perücke zu tragen und dazu eine schäbige Lederjacke und Stiefel mit rissiger Lackierung zu tragen, waren mit nichts vergleichbar, was in Europa an männlicher Eleganz bekannt ist. Und damit zeigte er sich scheu wie ein kleines, krankes Mädchen. Die erste Frage, die er bei seiner Ankunft mit sterbender Stimme gestellt hatte, betraf die Villa von Picasso, dem Nachbarn von Tante Florette im Stadtteil Kalifornien in Cannes. Alexis hatte sie ihm genannt, aber auch gesagt, dass Picasso umgezogen sei, und Warhol hatte aufrichtiges Bedauern gezeigt und sich nicht an Alexis gewandt, dem er nie ins Gesicht sah, sondern an einen anderen Jungen, der sein Sekretär oder Assistent oder Liebhaber war, Gerard, eine Art muskulöser kleiner Beatnik mit römischem Medaillenkopf, der sich jedoch für Mädchen interessierte und sich als Dichter vorgestellt hatte.

Als er das Wort „Dichter“ aussprach, hatte Gerard das Gesicht von Alexis‘ Großtante angestarrt, als würde er dort die Antwort auf das Rätsel des Universums finden, dann hatte er plötzlich das Interesse an ihr verloren.

Als die alte Dame ihn fragte, was er von Picassos neuesten Werken halte, antwortete Warhol oder vielmehr ließ er sie antworten, indem er sich an Gerard wandte:

– Ich bin nicht klar genug, um darüber zu sprechen.

Ein Schlüsselthema auch des zweiten Bandes ist die Ästhetisierung der Dekadenz. Alexis‘ Aussage « Qu’il était beau d’être pauvre ! » zeigt die paradoxe Verklärung des eigenen Elends beim Protagonisten, worin er auch die dekadente Verherrlichung des Schönen im Verfall ausdrückt. Alexis Tcherepakine verkörpert die Zerrissenheit zwischen oberflächlicher Schönheit und innerer Leere; diese Spannung ist nicht nur ein persönlicher Konflikt, sondern reflektiert auch die literarische Tradition der Dekadenz, wie sie von Autoren wie Charles Baudelaire und Joris-Karl Huysmans geprägt wurde. Liberati greift diese Tradition auf und aktualisiert sie für die späten 1970er Jahre. Olivier Mony etwa eröffnet seine Rezension „Nach einem dolce vita. In unserer Zeit, in der sich überall eine Form des Neopuritanismus durchzusetzen scheint, hat Dekadenz oder alles, was damit gleichgesetzt werden kann, einen schlechten Ruf.“ 3

Le cuir bleu de la grosse Daimler sentait le miel et le thé. Le bois précieux, les glaces qui séparaient le chauffeur des passagers rassuraient Taïné. On avait placé le Blue Boy près d’elle au fond de la banquette arrière, Dominique semblait dormir la tête posée sur un écrin en camaïeu de sa tenue de marquis. Depuis qu’on l’avait maquillée et coiffée, elle avait retrouvé sa beauté androgyne.

Rome défilant derrière la vitre de la voiture offrait un spectacle magnifique. Jamais la ville ne parut plus belle à Taïné que cette nuit-là dans cet équipage. La part d’intimité qu’elle avait dû dévoiler à ces deux hommes, le crime qui était la trace de son plaisir ou du moins de sa sexualité, l’avait mise à nu et la rendait pénétrable par la beauté du monde. Splendeur des ruines et des pins… Lorsque la Daimler passa le Colisée, la haute silhouette fameuse, ces arènes où tant de martyrs avaient été offerts aux bêtes, elle eut un semblant de petit orgasme. Mimi la sentit-il tressaillir ? Il lui saisit la main beaucoup plus doucement que tout à l’heure et commença à lui parler des palais qu’ils longeaient, des appartements dont parfois les lumières étaient encore allumées. Il connaissait Rome comme sa poche et pouvait attribuer à chaque maison tout un détail d’objets que son appétit d’expert, de cambrioleur et d’antiquaire, mais aussi sa surface mondaine, le réseau infini qu’il avait de connaissances, lui avaient signalés et dont il gardait l’inventaire en mémoire. Chaque disparition de pendule ou transition de la moindre médaille lui était signalée, quand elle n’était pas de son fait évidemment. Si Dado Ruspoli, à cause d’un train princier et de ses addictions, était certainement un de ses principaux fournisseurs, démontant petit à petit le palais familial de la cave au grenier, il y avait d’autres patriciens fauchés ou modernistes qui se débarrassaient de leur mobilier, de leurs tableaux, de leurs objets curieux. Depuis 1970, la mode était au contemporain et les jeunes héritiers ne tenaient pas à garder les vieilleries que leurs ancêtres avaient accumulées. Rome souffrait d’un nouveau pillage, un trafic intense d’objets d’art, et Mimi, sous sa couverture de brocanteur médiocre, était un pivot de ce trafic, au point de délaisser d’autres commerces qui l’avaient longtemps fait vivre.

Taïné l’écoutait, étonnée par l’érudition qu’il étalait devant elle. Elle se demanda un moment s’il n’allait pas lui demander de jouer les monte-en-l’air, comme Audrey Hepburn dans un film de Hitchcock auquel il ressemblait un peu – Farouk ou Hitchcock selon les éclairages. En la jetant dans ses griffes, Truman avait certainement une idée derrière la tête. Lorsqu’elle lui ferait demain le rapport de la soirée, elle chercherait à en savoir plus. Personnage oui, putain peut-être, mais pas pantin dans les fils d’un romancier omniscient. C’était démodé. Non qu’elle fût féministe mais quand même.

Ils prirent la via Aurelia en direction de banlieues sinistres où les barres d’immeubles alternaient avec les bidonvilles. Ils parcoururent la borgata, ce cercle maudit qui ceinturait la ville comme une marque d’infamie. Taïné ne s’était jamais aventurée dans ces parages. Elle avait l’impression de ne plus être à Rome quand soudain une ruine, un tronçon d’aqueduc ou une colonne isolée pointait dans un maquis de baraques en tôle et de vieilles caravanes. La Daimler obliqua sur un chemin défoncé qui se perdait dans un terrain vague. Aziz gardait une parfaite maîtrise du véhicule, la nuque raide sous la chéchia tel un chauffeur de place. Il s’arrêta au milieu de nulle part sans prendre la peine de garer la voiture. Il sortit, ouvrit la portière du côté où se trouvait appuyé le corps de Dominique qui bascula dans ses bras.

Simon Liberati, La hyène du Capitole.

Das blaue Leder des großen Daimlers roch nach Honig und Tee. Das Edelholz und das Glas, das den Fahrer von den Passagieren trennte, beruhigten Taïné. Man hatte den Blue Boy neben sie auf die Rückbank gesetzt, Dominique schien mit dem Kopf auf einer Schatulle in der Farbe seines Marquis-Outfits zu schlafen. Seit sie geschminkt und frisiert worden war, hatte sie ihre androgyne Schönheit wiedergefunden.

Rom, das hinter dem Fenster des Wagens vorbeizog, bot einen herrlichen Anblick. Nie erschien Taïné die Stadt schöner als in jener Nacht in dieser Begleitung. Der Teil ihrer Intimität, den sie diesen beiden Männern hatte offenbaren müssen, das Verbrechen, das die Spur ihrer Lust oder zumindest ihrer Sexualität war, hatte sie entblößt und machte sie für die Schönheit der Welt durchdringbar. Pracht der Ruinen und Pinien … Als der Daimler am Kolosseum vorbeifuhr, der berühmten hohen Silhouette, diesen Arenen, in denen so viele Märtyrer den Tieren geopfert worden waren, hatte sie einen scheinbaren kleinen Orgasmus. Spürte Mimi, wie sie zusammenzuckte? Er ergriff ihre Hand viel sanfter als vorhin und begann, ihr von den Palästen zu erzählen, an denen sie entlanggingen, von den Wohnungen, in denen manchmal noch die Lichter brannten. Er kannte Rom wie seine Westentasche und konnte jedem Haus ein ganzes Detail an Gegenständen zuordnen, die ihm sein Appetit als Experte, Einbrecher und Antiquitätenhändler, aber auch seine weltliche Oberfläche, das unendliche Netz, das er an Bekannten hatte, gemeldet hatten und deren Inventar er im Gedächtnis behielt. Jedes Verschwinden einer Uhr oder der Übergang der kleinsten Medaille wurde ihm gemeldet, wenn sie natürlich nicht von ihm selbst stammten. Dado Ruspoli war aufgrund seines fürstlichen Zuges und seiner Sucht sicherlich einer seiner Hauptlieferanten, der den Familienpalast nach und nach vom Keller bis zum Dachboden zerlegte, aber es gab auch andere Patrizier, die pleite oder modernistisch waren und sich von ihren Möbeln, Bildern und kuriosen Gegenständen trennten. Seit 1970 war die Mode zeitgenössisch und die jungen Erben legten keinen Wert darauf, die alten Dinge zu behalten, die ihre Vorfahren angehäuft hatten. Rom litt unter einer neuen Plünderung, einem regen Handel mit Kunstgegenständen, und Mimi war unter ihrem Deckmantel als mittelmäßiger Trödler ein Dreh- und Angelpunkt dieses Handels, so sehr, dass sie andere Geschäfte, von denen sie lange Zeit gelebt hatte, vernachlässigte.

Taïné hörte ihm zu und war erstaunt über die Gelehrsamkeit, die er vor ihr ausbreitete. Einen Moment lang fragte sie sich, ob er sie bitten würde, wie Audrey Hepburn in einem Hitchcock-Film, dem er ein wenig ähnelte – Farouk oder Hitchcock, je nach Lichtverhältnissen – den Aufschneider zu spielen. Als Truman sie in seine Fänge nahm, hatte er sicherlich einen Hintergedanken. Wenn sie ihm morgen von dem Abend berichtete, würde sie versuchen, mehr darüber zu erfahren. Charakter ja, Hure vielleicht, aber keine Marionette in den Fäden eines allwissenden Romanautors. Das war altmodisch. Nicht, dass sie Feministin war, aber trotzdem.

Sie fuhren auf der Via Aurelia in Richtung düsterer Vorstädte, in denen sich Wohnblocks mit Slums abwechselten. Sie fuhren durch die Borgata, den verfluchten Kreis, der die Stadt wie ein Zeichen der Schande umgab. Taïné hatte sich noch nie in diese Gegend gewagt. Sie hatte das Gefühl, nicht mehr in Rom zu sein, als plötzlich eine Ruine, ein Stück Aquädukt oder eine einzelne Säule in einem Dickicht aus Blechhütten und alten Wohnwagen auftauchte. Der Daimler bog auf einen holprigen Weg ab, der sich in einem Ödland verlor. Aziz hatte das Fahrzeug perfekt unter Kontrolle, den Nacken steif unter dem Chéchia wie ein Chauffeur auf dem Platz. Er hielt mitten im Nirgendwo an, ohne sich die Mühe zu machen, das Auto zu parken. Er stieg aus und öffnete die Tür auf der Seite, auf der Dominiques Körper lehnte und in seine Arme kippte.

Rom ist in La hyène du Capitole nicht bloß Schauplatz, sondern eine eigenständige Figur. Die Stadt wird als Labyrinth dargestellt, dessen verwinkelte Straßen und Geschichts-Schichten auch die psychologische Zerrissenheit von Alexis widerspiegeln. Liberati setzt Rom als Symbol für die Dekadenz der europäischen Kultur ein, wie bereits in seinem Roman Eva (2015), in dem die Stadt Paris eine ähnliche Funktion einnimmt: « Rome, cette éternelle métamorphose, où le passé se superpose au présent comme les feuilles d’un vieux manuscrit. » Hier weist Liberati auf die literarische Funktion der Stadt als Palimpsest, er führt zahlreiche literarische und kulturelle Referenzen ein, die den Text als vielschichtiges literarisches Gewebe positionieren. Die Figur Alexis ist durchdrungen von literarischen Einflüssen; er liest Stendhals Vie de Henry Brulard, und seine Existenz ist durchsetzt von intertextuellen Bezügen. Der Titel „Die Hyäne des Kapitols“ verweist mit dem Aasfresser auf Verderbtheit, Gier und den moralischen Verfall, der in einer dieser Gesellschaft herrscht. „Die Hyäne im Schaufenster war so abgezogen, dass sie jede bekannte Form verloren hatte, abgesehen von einer sehr vagen Ähnlichkeit mit einem tasmanischen Tiger.“ 4 Im Text wird die Hyäne zum einen als reales ausgestopftes Tier, aber auch in seiner Verbindung zu Erinnerungen, Vergänglichkeit und der Faszination für das Abgründige dargestellt. Und die Verlagsankündigung des zweiten Bandes weist auf die fluchartige Präsenz der titelgebenden Figur, die wie der erste Band der Trilogie eine Zeitenwende markiert: „Ihr Name war Dominique Mihrage und sie wurde als „Hyäne des Kapitols“ bezeichnet. Sie war der größte Unglücksbringer der 1970er Jahre. Sie taucht an einem Herbstabend bei einem Abendessen in Rom auf. Taïné und Alexis, die attraktiven Helden der Tcherepakine-Geschwister, haben ihre sorglosen und erfolgreichen Gefährten eingeladen. An dem mit Friedhofsblumen geschmückten Tisch, der vom Fackelschein erhellt wird, sitzen Helmut Berger, Truman Capote, Andy Warhol und andere Dämonen, stochern in der Zuppa inglese und erzählen sich Geschichten. Sie verkörpern, ohne es zu ahnen, einen Wendepunkt: das Ende des Dolce Vita und den Beginn einer anderen, mörderischeren, elektrischeren Epoche. In der weichen Atmosphäre der langen römischen Abende wird die giftige Dominique Mihrage das Unglück beschleunigen. Liebe und Tod stürzen auf Taïné und Alexis ein.“

Der österreichische Schauspieler Helmut Berger wird in Simon Liberatis La hyène du Capitole zwischen Anziehung und Abstoßung als Typus des glamourösen, aber auch dekadenten Schauspielers der 1970er Jahre dargestellt. Seine Erscheinung und sein Verhalten sind sowohl verführerisch als auch provokant, was sich in verschiedenen Passagen des Textes widerspiegelt. Berger wird als außergewöhnlich attraktiv beschrieben, zugleich als Modeikone des Zeitgeistes, vergleichbar dem „sex-appeal“ des römischen Kaisers Heliogabal, als Diva mit einer Mischung aus Überheblichkeit und Verletzlichkeit. Alexis sieht in Berger eine Art von Ideal, gleichzeitig ist er aber auch von seiner Arroganz verletzt.

Ils descendirent du taxi et passèrent la grille de la villa. Un jeune homme blond vêtu d’une veste à fines rayures, d’un pantalon doux et jaune comme du beurre frais et d’une paire de souliers d’un blanc immaculé les attendait sur un banc. Son port de tête jeté en arrière, son sourcil arqué et sa bouche méprisante annonçaient de loin l’archétype du minet immortalisé par les magazines de mode masculins, et encore mieux que ça : pour qui l’approchait, l’amant de Luchino Visconti incarnait un fantasme plus général, le démon de l’époque, l’homme-objet, le joujou de luxe que les femmes et les hommes pouvaient mettre dans leur lit, un beau monstre insolent et précaire, dans l’air du temps. Helmut Berger avait la profondeur de s’en rendre compte : cela durerait toujours justement parce que cela ne durerait pas. Depuis le succès des Damnés à New York l’année précédente, il en était si sûr et si fier qu’il pouvait se lever d’un banc poussiéreux en dégageant le même sex-appeal qu’Héliogabale se maquillant sur le char du Soleil à la veille d’être assassiné, alors qu’il ne portait qu’un peu de fond de teint et du Chanel No 5. Il salua Alexis d’un hochement de tête. Les deux garçons s’étaient déjà rencontrés quelque part. Helmut Berger ne savait plus si c’était lors d’un dîner chez une princesse ou dans un bain turc du quartier de la gare.

Simon Liberati, La hyène du Capitole.

Sie stiegen aus dem Taxi und gingen durch das Tor der Villa. Auf einer Bank wartete ein blonder junger Mann in einer Nadelstreifenjacke, einer weichen Hose, die gelb wie frische Butter war, und einem Paar blütenweißer Schuhe auf sie. Seine nach hinten geworfene Kopfhaltung, die geschwungene Augenbraue und sein verächtlicher Mund kündigten schon von weitem den Archetyp des von Männermodemagazinen verewigten Pussy an, und noch mehr: Für diejenigen, die sich ihm näherten, verkörperte Luchino Viscontis Liebhaber eine allgemeinere Fantasie, den Dämon der Zeit, den Objektmenschen, das Luxusspielzeug, das sich Frauen und Männer ins Bett legen konnten, ein schönes, freches, prekäres Monster, das dem Zeitgeist entsprach. Helmut Berger hatte die Tiefe, dies zu erkennen: Es würde immer andauern, gerade weil es nicht andauern würde. Seit dem Erfolg von Die Verdammten in New York im Jahr zuvor war er sich dessen so sicher und stolz, dass er von einer staubigen Bank aufstehen und denselben Sexappeal ausstrahlen konnte wie Heliogabal, der sich am Vorabend seiner Ermordung auf dem Wagen der Sonne schminkte, obwohl er nur ein wenig Grundierung und Chanel No. 5 trug. Er begrüßte Alexis mit einem Kopfnicken. Die beiden Jungen waren sich schon einmal irgendwo begegnet. Helmut Berger wusste nicht mehr, ob es bei einem Abendessen bei einer Prinzessin oder in einem türkischen Bad im Bahnhofsviertel war.

Das Verhältnis zwischen Helmut Berger und Luchino Visconti ist beispielhaft für die Atmosphäre der Trilogie. 1964 war Berger dem italienischen Meisterregisseur begegnet und wurde schnell seine ästhetische wie emotionale Muse. Bergers erste Rolle in einer Episode des Films Le streghe (1967) zeigte ihn als ätherische Verkörperung von Jugend, Schönheit und androgyner Ambivalenz. Viscontis Einfluss war nicht nur künstlerisch, sondern auch persönlich: Berger, der aus bescheidenen Verhältnissen in Österreich stammte, wurde durch Visconti in die europäische High Society eingeführt. Diese Mentorschaft hatte eine transformative Wirkung auf Bergers Identität, die sich zwischen äußerem Glamour und inneren Unsicherheiten bewegte. Visconti verschaffte Berger Zugang zur europäischen High Society und formte aus dem Gefährten aus bescheidenen Verhältnis ein Symbol der dekadenten Eleganz. Der Höhepunkt ihrer Zusammenarbeit war der Film La caduta degli dei (Die Verdammten, 1969), in dem Berger die Rolle des Martin von Essenbeck übernahm, mit der ikonischen Szene als Marlene Dietrichs Lola aus Der blaue Engel, als Verkörperung einer zerfallenden Welt, in der die Grenzen zwischen Geschlechterrollen, Macht und Moral verschwimmen. Der Tod Viscontis im Jahr 1976 markierte einen Wendepunkt in Bergers Leben. Nicht nur verlor er seinen künstlerischen Mentor, sondern auch eine emotionale Stütze, am ersten Todestag Viscontis unternahm er einen Suizidversuch. Es finden sich im Buch zugleich Vorformen der späteren medialen Selbstinszenierung dieser prominenten Milieus, Bergers exzentrisches Verhalten ist nicht zuletzt von Erwartungen des Boulevardjournalismus geprägt, er bezeichnet sich selbst als „männliche Ausziehpuppe“, als „poupée masculine à déshabiller“.

Helmut Berger in Lucchino Viscontis La caduta degli dei (Die Verdammten, 1969).

Liberati erkundet die Nostalgie dieser Zeit nicht nur als Rückblick auf eine vergangene Epoche, sondern auch als melancholisches Bewusstsein popkultureller Zeitgenossenschaft. In Les démons (der Dostojewski-Bezug ist gewollt) wird der Verfall der Umgebung oft genutzt, um die innere Zerrissenheit der Charaktere zu verdeutlichen, etwa eine Beschreibung des verfallenen Hauses, das die innere Leere und Traurigkeit von Taïné widerspiegelt: „Die Vergangenheit steckte im Boden wie Waschmaschinentrommeln oder alte Schuhe in einem Stoppelfeld.“ 5 Die 1970er Jahre dienen als Metapher für eine Welt am Rande des Zerfalls, ähnlich wie in seinem preisgekrönten Werk Jayne Mansfield 1967 (2011), wo die flüchtige Berühmtheit der Schauspielerin als Symbol für die Zerbrechlichkeit von Ruhm und Leben interpretiert wird. Liberati verbindet intime Einblicke in Mansfields Leben bis zu ihrem tragischen Unfalltod mit einer breiteren Reflexion über die Kultur der 1960er Jahre, die Sensationslust der Boulevardpresse und die Schattenseiten des Ruhms. Die Literaturkritikerin Nathalie Crom schreibt über Les Démons: „In diesem ausgeklügelten und magnetischen Text, der sowohl sorgfältig recherchiert als auch tiefgründig nachdenklich stimmt, dämmrig und betörend wie ein dunkles Märchen, lässt der Schriftsteller seine erfundenen Figuren auf der Bühne eines Schattentheaters agieren. Die neue Welt vermischt sich mit der alten – Aragon, Morand, die Fabre-Luce und Marie-Laure de Noailles treffen hier insbesondere auf Warhol, seine Chelsea Girls und die gesamte Velvet-Bande. Aber auch Truman Capote, der in seinem pompösen Projekt eines großen Proust-Romans feststeckt – das nie verwirklicht wird.“ 6

Alexis Tcherepakine ist eine postmoderne Verkörperung des Flaneurs, wie er auf Baudelaire und Walter Benjamin zurückgeht; seine intellektuellen Ambitionen und seine sexuelle Fluidität spiegeln die Zerbrechlichkeit und Vielschichtigkeit einer aufstrebenden Künstleridentität in der kreativen Welt Roms. Er ist als Fotograf und Assistent tätig, hat jedoch Schwierigkeiten, sich in dieser Branche zu etablieren. Seine Unfähigkeit, technische Fähigkeiten zu erlernen, wird durch seine Fähigkeit, Menschen durch seine Persönlichkeit, seinen Charme und Witz zu unterhalten. Seine Erfahrungen und seine Vergangenheit belasten ihn, und er hat Angst vor der Einsamkeit und dem Verlust seiner Identität. Dies wird besonders deutlich in seiner Beziehung zu Standish, einem älteren Mann, den er bewundert und zugleich fürchtet. Standish wird als Gigolo gezeichnet, in der Vergangenheit hatte er eine Beziehung mit Alexis Tcherepakine, so verkörpert er die Verführung ebenso wie die destruktiven und emotional chaotischen Aspekte ihrer Beziehung. Die Beziehung zwischen Standish und Alexis ist von Machtspielen, Eifersucht und letztlich auch von Gewalt geprägt, was sich in einer dramatischen Wendung in Les Démons zeigt (man denkt unmittelbar an die Gerichtsverfahren zwischen dem Autor Simon Liberati und der Schauspielerin und Filmemacherin Eva Ionesco, die auch von schwerer Körperverletzung zeugen). Alexis nutzt Drogen und Alkohol als Fluchtmittel, um mit seinem Leben und seinen inneren Dämonen umzugehen. Diese Sucht führt ihn in gefährliche Situationen und verstärkt seine Isolation. Die Schwester Taïné sieht er als eine Art Spiegel, in dem sich seine eigenen Ängste und Unsicherheiten reflektieren. Mit Alexis wird auch eine Kritik an der oberflächlichen und dekadenten Gesellschaft der 1970er Jahre in Rom deutlich. Seine Interaktionen mit Prominenten und die Welt des Glamours zeigen die Abgründe und die Vergänglichkeit des Ruhms.

À l’horizon le soleil éclairait Frascati et la façade jaunâtre, sévère, de la villa Aldobrandini. Devant, l’immense parterre de buis ressemblait à un glacier. Il entendit des cris, des coups de sifflet. Un attroupement s’était formé sur la promenade. La police venait d’attraper un pickpocket. La brutalité des carabiniers, la résistance animale du splendide garçon, son escamotage dans une Alfa Romeo grise, carrée comme une malle de prestidigitateur, rendirent la pierre friable du muret sur lequel Alexis se rassit plus douce, et le soleil d’automne infiniment précieux. Il était heureux de ne pas être à la place de l’autre. Il allait retrouver sa chambre, ses livres, son tapis vénitien à damier, sa peau de loup et les quelques objets rescapés de différents naufrages.

En brossant la poussière sur ses bottines en daim, il aperçut à ses pieds, sous un paquet d’herbes sèches, une petite agrafe dorée dont il reconnut intuitivement la valeur. C’était de l’or, c’était un bijou, le fermoir d’une pochette plate comme une enveloppe, du cuir le plus fin, qui contenait une clé, un permis de conduire et la carte d’un fleuriste via Margutta.

– Alexis !

Mimmo le hélait à l’arrière d’un taxi. Mimmo, le plus grand Italien qu’il connût, près de deux mètres, des bras de gorille dont l’un pendait par la fenêtre de la Fiat presque jusqu’au sol. Le rendez-vous était déplacé à la Farnésine, au bord du Tibre. Alexis s’assit près du photographe, qui s’empara de la pochette de cuir.

– Tu l’as volée à qui ?

Alexis évoqua l’arrestation du pickpocket beau comme un dieu… Mimmo rota bruyamment, signifiant son manque d’intérêt pour la beauté masculine, puis regarda la photo d’identité agrafée sur le permis de conduire. Mimmo était une agence de presse cachée dans un crâne de Néandertalien, il connaissait cette dame : une antique débutante qui avait épousé un héritier de laboratoire pharmaceutique dans les années 1950. Personne ne l’avait vue depuis quinze ans. On disait qu’elle avait une maladie rare. Un cancer de la face, quelque chose dans ce genre. Gorgonia était son prénom…

– De la came pour toi… On m’a dit qu’elle ressemblait à un Picasso.

Simon Liberati, La hyène du Capitole.

Am Horizont beleuchtete die Sonne Frascati und die strenge, gelbliche Fassade der Villa Aldobrandini. Vor ihm lag das riesige Buchsbaumbeet, das wie ein Gletscher aussah. Er hörte Schreie und Pfiffe. Auf der Promenade hatte sich eine Menschenmenge gebildet. Die Polizei hatte gerade einen Taschendieb geschnappt. Die Brutalität der Carabinieri, der tierische Widerstand des prächtigen Jungen, sein Verschwinden in einem grauen Alfa Romeo, der quadratisch wie ein Zaubererkoffer war, machten den brüchigen Stein der Mauer, auf die sich Alexis setzte, weicher und die Herbstsonne unendlich kostbar. Er war froh, nicht an der Stelle des anderen zu sein. Er würde sein Zimmer, seine Bücher, seinen venezianischen Teppich mit Schachbrettmuster, sein Wolfsfell und die wenigen Gegenstände, die er aus verschiedenen Schiffbrüchen gerettet hatte, wiederfinden.

Als er den Staub von seinen Wildlederstiefeln bürstete, erblickte er zu seinen Füßen unter einem Bündel trockenen Grases eine kleine goldene Klammer, deren Wert er intuitiv erkannte. Es war Gold, es war ein Schmuckstück, der Verschluss einer Tasche, flach wie ein Briefumschlag, aus feinstem Leder, die einen Schlüssel, einen Führerschein und die Karte eines Blumenladens in der Via Margutta enthielt.

– Alexis!

Mimmo rief ihm auf dem Rücksitz eines Taxis zu. Mimmo, der größte Italiener, den er kannte, fast zwei Meter groß, Arme wie ein Gorilla, von denen einer fast bis zum Boden aus dem Fenster des Fiat hing. Das Treffen wurde in die Farnésine am Ufer des Tibers verlegt. Alexis setzte sich neben den Fotografen, der sich die Ledertasche schnappte.

– Von wem hast du sie gestohlen?

Alexis erinnerte an die Verhaftung des gottähnlichen Taschendiebs … Mimmo rülpste laut, um sein mangelndes Interesse an männlicher Schönheit zu signalisieren, und betrachtete dann das Passfoto, das auf den Führerschein geheftet war. Mimmo war eine in einem Neandertalerschädel versteckte Nachrichtenagentur, er kannte die Dame: eine antike Debütantin, die in den 1950er Jahren den Erben eines Pharmaunternehmens geheiratet hatte. Seit fünfzehn Jahren hatte sie niemand mehr gesehen. Es hieß, sie habe eine seltene Krankheit gehabt. Gesichtskrebs oder so etwas in der Art. Gorgonia war ihr Vorname …

– Stoff für dich… Ich habe gehört, dass sie wie ein Picasso aussieht.

Serge Tcherepakine, der Älteste der drei Geschwister, war in Les démons bei einem Unfall gestorben. Die Schwester Taïné wurde bei diesem Unfall aus dem Fahrzeug geschleudert und durch schwere Verletzungen im Gesicht stark verunstaltet. Eine chirurgische Rekonstruktion ihres Gesichts befreite sie nicht vollständig von ihren Verletzungen. Der Bruder Serge hatte eine beeindruckende physische Präsenz, sowohl in seiner Körpergröße als auch in seiner Kleidung: einer militärischen Uniform, einer Weste aus Leder und anderer Kleidungsstücke, die ihm Autorität verleihen. Seine Beschützerrolle gegenüber der Schwester Taïné tendiert ins Inzestuöse. Die Abwesenheit von Elternfiguren und die traumatischen Erlebnisse, die sein Leben geprägt haben, führen zu einem Gefühl der Isolation und des inneren Kampfes. Diese Konflikte werden verstärkt durch seine Unfähigkeit, sich von den Schatten seiner Vergangenheit zu lösen.

Die Schwester Taïné verdichtet die Themen Dekadenz und Nostalgie, so erinnert sie an die Femme fatale der fin-de-siècle-Literatur, etwa Prousts Odette de Crécy (Proust bleibt ein Bezugspunkt der Trilogie und Vorbild von Alexis). Taïné ist das Produkt einer von Trauer und Verlust geprägten Vergangenheit, insbesondere nach dem Tod ihres Bruders Serge und ihrer schwierigen Beziehung zu ihrer Familie. Diese Verlustängste und das Streben nach einem eigenen Platz in der Welt spiegeln sich in ihrer Suche nach Bestätigung und Liebe wider. Sie ist oft in einem Zustand emotionaler Instabilität, was sich in ihrer Abhängigkeit von Drogen und ihrer Sehnsucht nach einer tiefen Verbindung zu anderen zeigt. In einem Moment des Nachdenkens erkennt sie, dass ihr Leben von der Sucht bestimmt ist und dass sie die Kontrolle über sich selbst verloren hat. Besonders auffällig ist ihre Beziehung zu ihrem Bruder Alexis, der eine schützende Rolle für sie einnimmt, während sie gleichzeitig in einem ständigen Wettstreit mit ihren eigenen Dämonen steht. Ihre Beziehungen zu Männern, wie etwa Donatien, sind oft von Machtspielen und emotionaler Manipulation geprägt. Taïné ist sowohl verführerisch als auch verletzlich, was sie zu einer ambivalenten Figur macht, die sowohl Anziehung als auch Abstoßung hervorruft (z.B. ihre Kontakte mit Dado und Théo). Taïné ist auch eine Künstlerin, die versucht, ihre Wahrnehmungen und Erfahrungen in der Fotografie festzuhalten. Ihre Leidenschaft für die Fotografie ist ein Ausdruck ihrer Sehnsucht nach Selbstverwirklichung und einem Ausweg aus ihrer emotionalen Leere. Gleichzeitig kämpft sie mit Selbstzweifeln und der Angst, dass ihre künstlerischen Bemühungen nicht ausreichen werden, um sie aus ihrem inneren Chaos zu befreien. Taïnés Figur kann auch als Kommentar zur Rolle der Frau in der Gesellschaft der 1960er Jahre interpretiert werden. Sie ist eine Repräsentantin einer Generation, die zwischen traditioneller Weiblichkeit und dem Drang nach individueller Freiheit und Selbstbestimmung hin- und hergerissen ist. Ihre Erfahrungen spiegeln die Herausforderungen wider, die Frauen in einer sich schnell verändernden Welt meistern müssen, einschließlich der Herausforderungen von Sucht, sexueller Identität und der Suche nach Anerkennung.

Das offene Ende des Romans, in dem Alexis in einem Zustand der Schwebe zwischen Resignation und Hoffnung zurückbleibt, reflektiert die zentrale Spannung des Werks. Während in Liberatis Jayne Mansfield 1967 die äußeren Ereignisse und kulturellen Phänomene dominieren, rückt in La hyène du Capitole die innere Welt der Figuren ins Zentrum. Das Werk verbindet die intime Erforschung individueller Schicksale mit einer breiteren Reflexion über den Zustand der Kultur und Gesellschaft. Liberati verankert universelle Themen und die Verlockungen der Dekadenz in einem spezifischen historischen und kulturellen Kontext; damit positioniert sich La hyène du Capitole als vielversprechendes Mittelstück einer Trilogie, deren Schlussband sicher wieder Ort und künstlerische Ikonen der Folgejahre wie Romy Schneider oder andere einfügen wird. Im Schluss von Die Hyäne des Kapitols bündelt sich vieles. Der Protagonist Alexis wird in eine gewaltsame Auseinandersetzung verwickelt, als sein ehemaliger Liebhaber, Standish, ihn mit einem Revolver bedroht. Das Buch spielt mit der Idee, dass das Leben in Rom, das für viele als ein Ort der Schönheit und der Inspiration gilt, auch von Dunkelheit und Zerstörung durchzogen ist. Diese Dualität spiegelt sich in den Charakteren wider und zeigt, wie die Suche nach Schönheit und Bedeutung mit Schmerz und Verlust einhergeht.

Die Begegnung von Alexis und Truman Capote im Gefängnis am Ende von Die Hyäne des Kapitols hat mehrere Schichten und Bedeutungen, betrifft etwa auch Fragen der literarischen Schöpfung. So wird Truman als eine Figur dargestellt, die in seinem eigenen kreativen Schaffensprozess gefangen ist. Er verkörpert den leidenden Künstler, der trotz seines Ruhms und seiner Talente nicht in der Lage ist, die Inspiration zu finden, die er benötigt. Diese innere Leere wird durch seine obsessive Beschäftigung mit dem Tod und der Gewalt in seinen Geschichten verdeutlicht, was sich auch in seiner Besessenheit über die Morde und deren Umstände zeigt. Truman bietet Alexis eine Art von Flucht an – die Möglichkeit, Teil seines literarischen Universums zu werden, was für Alexis eine Form von Abhängigkeit wie auch von Hoffnung darstellt.

En 1972 la vieille taule de Regina Cœli, dont les bâtiments datent du XVIIe siècle, était encore plus surpeuplée qu’aujourd’hui. La prison renfermait, entre ses moellons, ses grilles et ses bocche di lupo, trois mille détenus pour une capacité d’accueil d’environ mille personnes. Le même nombre de prisonniers qu’au collège Stanislas, avait calculé Alexis qui cherchait toujours des points de comparaison entre un malheur nouveau et un malheur ancien pour éviter de se sentir trop dépaysé. Aucun avocat n’entrait à l’intérieur des cellules. Il y avait une vaste salle où la foule des prisonniers conversait en hurlant avec la foule des avocats. Quand Alexis pénétra dans l’ancien réfectoire des bonnes sœurs (Santa Regina Cœli était un couvent jusqu’au début du XIXe siècle), il marqua un temps d’arrêt, refusant d’avancer malgré la bourrade du gardien qui l’accompagnait. L’écho des voix sous les voûtes formait un chœur d’opéra infernal. On aurait cru à une répétition pour une mise en scène du Jugement dernier. On lui avait annoncé une visite, un avocat américain d’après le gardien. Il ne se connaissait aucun avocat américain, en revanche il craignait la vengeance internationale de Mimi. Chaque détenu qu’il devait contourner pour se rendre à son banc de parloir lui semblait cacher dans sa manche una misericordia di merda : un bout de plastique ou de mica aiguisé trempé dans de la merde afin de provoquer une infection, arme de fortune très efficace contre les donneuses et les gens mis à l’index. Au loin, sous une torchère transformée en lampadaire par un des électriciens fous qui travaillaient dans ce cloaque, se dressait une petite chaise. On aurait dit un trône d’enfant, celui du petit roi des galères ; il était occupé par un gnome grassouillet. Un costume caramel à brandebourg chocolat enrobait cette friandise étrange, sorte de bonhomme en sucre pour pâtisserie. Le petit roi avait emprunté un accessoire à un personnage célèbre, une paire de lunettes à monture d’acier aux verres fumés en dégradé qui ressemblait étrangement à celle que portait Truman Capote la dernière fois qu’on l’avait vu à Rome.

– Hello, comment va l’enfant ?

La voix de fausset de Truman n’avait aucun mal à s’imposer sur le concert des damnés. Elle montait comme un chalumeau solitaire qui donna à Alexis la même émotion que La Flûte enchantée la première fois qu’il l’avait écoutée sur le tourne-disque de son frère. Quand on voyait Truman, les yeux malicieux de Truman, on ne pouvait qu’être sauvé. Les soucis, les malheurs s’oubliaient aussitôt. Il avait le sourire triomphant de ceux qui ont toujours plus souffert que vous et à qui l’on peut faire confiance.

Au lieu de lui dire « on va te sortir de là » ou une autre réplique à la noix inscrite au répertoire de ce genre de visite, Truman parla d’emblée des flans aux myrtilles que lui préparait sa cuisinière à Palm Springs. Le même goût que les gâteaux que lui mitonnait la vieille Anna, la servante métisse d’Indienne et de Noir dans sa petite enfance à Monroeville : « Tu sais, elle jouait de l’accordéon. » Face au malheur Truman jouait le jeu, le même jeu solitaire et généreux qu’il jouait sur le bateau des Agnelli ou en face de Perry et Dick, dans le couloir de la mort, à Kansas City en 1965.

Simon Liberati, La hyène du Capitole.

Im Jahr 1972 war der alte Knast von Regina Cœli, dessen Gebäude aus dem 17. Jahrhundert stammen, noch überfüllter als heute. Zwischen Bruchsteinen, Gittern und bocche di lupo beherbergte das Gefängnis dreitausend Häftlinge bei einer Aufnahmekapazität von etwa tausend Personen. Die gleiche Anzahl an Gefangenen wie im Collège Stanislas, hatte Alexis errechnet, der immer nach Vergleichspunkten zwischen einem neuen und einem alten Unglück suchte, um sich nicht zu sehr fehl am Platz zu fühlen. Kein Anwalt betrat das Innere der Zellen. Es gab einen großen Saal, in dem sich die Menge der Gefangenen grölend mit der Menge der Anwälte unterhielt. Als Alexis den ehemaligen Speisesaal der Nonnen betrat (Santa Regina Coeli war bis Anfang des 19. Jahrhunderts ein Kloster), hielt er inne und weigerte sich, weiterzugehen, obwohl der Wärter, der ihn begleitete, ihm eine Ohrfeige gab. Das Echo der Stimmen in den Gewölben bildete einen höllischen Opernchor. Es sah aus wie eine Probe für eine Inszenierung des Jüngsten Gerichts. Man hatte ihm einen Besuch angekündigt, einen amerikanischen Anwalt, wie der Wachmann sagte. Er kannte keinen amerikanischen Anwalt, aber er fürchtete sich vor Mimis internationaler Rache. Jeder Häftling, den er auf dem Weg zu seiner Besuchsbank umgehen musste, schien in seinem Ärmel una misericordia di merda zu verbergen: ein Stück Plastik oder Glimmer, das in Scheiße getaucht wurde, um eine Infektion zu verursachen, eine sehr wirksame Notwaffe gegen Spenderinnen und geächtete Menschen. In der Ferne stand unter einer Fackel, die von einem der verrückten Elektriker, die in dieser Kloake arbeiteten, in eine Straßenlaterne verwandelt worden war, ein kleiner Stuhl. Er sah aus wie ein Kinderthron, der Thron des kleinen Galeerenkönigs, und wurde von einem pummeligen Gnom besetzt. Ein Karamellanzug mit schokoladenfarbenen Paspeln umhüllte diesen seltsamen Leckerbissen, eine Art Zuckermännchen für Konditoreiwaren. Der kleine König hatte sich ein Accessoire von einer berühmten Persönlichkeit geliehen, eine stahlgefasste Brille mit abgestuften Rauchgläsern, die eine verblüffende Ähnlichkeit mit der Brille hatte, die Truman Capote trug, als man ihn das letzte Mal in Rom gesehen hatte.

– Hello, wie geht es dem Kind?

Trumans Falsettstimme setzte sich ohne Mühe im Konzert der Verdammten durch. Sie stieg wie eine einsame Schalmei auf und löste bei Alexis die gleiche Erregung aus wie die Zauberflöte, als er sie zum ersten Mal auf dem Plattenspieler seines Bruders hörte. Wenn man Truman sah, die schelmischen Augen Trumans, konnte man nur gerettet werden. Die Sorgen und das Unglück waren sofort vergessen. Er hatte das triumphierende Lächeln derer, die immer mehr gelitten haben als man selbst und denen man vertrauen kann.

Anstatt zu sagen „Wir holen dich da raus“ oder einen anderen schwachsinnigen Spruch, der bei solchen Besuchen zum Standardrepertoire gehört, sprach Truman von Anfang an von den Blaubeerpuddings, die seine Köchin in Palm Springs für ihn zubereitete. Es schmeckte genauso wie die Kuchen, die ihm die alte Anna, das Dienstmädchen in seiner frühen Kindheit in Monroeville – mit indianischen und schwarzen Vorfahren -, gebacken hatte: „Weißt du, sie hat Akkordeon gespielt.“ Im Angesicht des Unglücks spielte Truman das Spiel, das gleiche einsame und großzügige Spiel, das er auf dem Boot der Agnellis oder gegenüber von Perry und Dick im Todestrakt in Kansas City 1965 gespielt hatte.

Anmerkungen
  1. « Il ne faut pas trop prendre au sérieux le roman de Simon Liberati… », 15. September 2020.>>>
  2. „C’est quelqu’un qui prend les années 1960, comme Patrick Modiano prend l’Occupation allemande et en fait quelque chose de féérique. Ça veut dire être parfois abominable, parfois sublime, parfois cauchemardesque, parfois fou.“ Le Masque & la Plume, Radio France Inter, 18. August 2020.>>>
  3. „Après la dolce vita. À notre époque où une forme de néopuritanisme semble partout s’imposer, la décadence ou tout ce qui peut y être assimilé a mauvaise presse.“ Olivier Mony, „Simon Liberati, La hyène du Capitole“, Livres hebdo, 2. Januar 2024.>>>
  4. „La hyène en vitrine était si pelée qu’elle avait perdu toute forme connue, hormis une très vague ressemblance avec un tigre de Tasmanie.“>>>
  5. „Le passé était enfoncé dans le sol comme des tambours de machine à laver ou de vieilles chaussures dans un champ d’épandage.“ Simon Liberati, Les Démons.>>>
  6. Nathalie Crom, „Les Démons“, Télérama, 26. August 2020.>>>

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