Kein Bedürfnis, über ihre Existenz zu sprechen

Toujours sur le qui-vive, nous échangions par gestes référencés pour évaluer la menace et prévenir l’agression. Dans l’intimité, c’était un langage de mains, de toucher, de caresses ou de coups, parfois ponctué de grognements ou de cris outragés.

Je suis venue au monde sous une lune gibbeuse, et nouveau-née déjà, je riais sur la mousse. À peine ai-je ouvert les yeux, dans la lumière du petit matin, que j’ai perçu les notes perlées de la rosée s’échapper en cadence.

Enfant, je guettais la voix des quatre vents dans les branches feuillues. Bercée le jour par les stridulations des insectes et le ramage des oiseaux, je bruissais la nuit. Couchée sur le dos, je sifflais sans cesse, et comme dans le noir nul ne pouvait me voir, les oiseaux diurnes s’en trouvaient désorientés.

Je n’avais pas encore franchi le seuil de la maturité que déjà je distinguais les chants du rossignol, du merle, de la pie et du rouge-gorge. Je ne faisais pas que les imiter, j’en comprenais le sens. Quand les miens se figeaient de terreur en entendant le rugissement du fauve, je compatissais à l’appel de la lionne qui cherche ses petits. Le brame du cerf dans la nuit m’attirait irrésistiblement. Des lémuriens j’imitais le cri d’alerte, tournée vers le ciel, et je m’amusais de les voir détaler jusque dans leurs terriers. Comme l’éléphant j’ai appris à écouter avec mes pieds les échos de la terre, et mes oreilles retenaient le caquètement muet de l’écureuil des plaines.

De tous les animaux, je connaissais le langage, un langage fait de cris. Cris de reconnaissance, de défiance, de provocation ou d’attirance. Je savais aussi que s’ils gardaient le silence, un silence porté par la soif, la faim ou la solitude, c’était qu’il n’y avait rien à en dire. Ils n’avaient pas la nécessité d’évoquer leurs existences, ils naissaient avec leur savoir et n’avaient pas à se justifier d’être, il leur fallait juste vivre et mourir pour enrichir leur mémoire ancestrale.

Je n’étais pas comme eux.

Bartabas, Les cantiques du corbeau (Gallimard, 2022).

Wir waren immer auf der Hut und tauschten uns über Gesten aus, um die Bedrohung einzuschätzen und einen Angriff zu verhindern. In der Vertrautheit war es eine Sprache der Hände, der Berührungen, des Streichelns oder Schlagens, welche manchmal von einem Knurren oder empörten Schreien unterbrochen wurde.

Ich kam bei zunehmendem Mond zur Welt, und schon als Neugeborenes lachte ich auf dem Moos. Kaum öffnete ich meine Augen im Licht des frühen Morgens, hörte ich die perlenden Noten des Taus im Takt entweichen.

Als Kind hatte ich in den laubigen Zweigen nach der Stimme der vier Winde gelauscht. Tagsüber wurde ich vom Zirpen der Insekten und dem Zwitschern der Vögel in den Schlaf gewiegt, nachts gab ich Laute von mir. Auf dem Rücken liegend pfiff ich unaufhörlich, und da mich im Dunkeln niemand sehen konnte, verwirrte ich die tagaktiven Vögel.

Ich hatte die Schwelle zur Reife noch nicht überschritten, aber ich konnte schon die Gesänge der Nachtigall, der Amsel, der Elster und des Rotkehlchens unterscheiden. Ich ahmte sie nicht nur nach, sondern verstand auch ihren Sinn. Als meine Familie vor Schreck erstarrte, wenn sie das Gebrüll eines Raubtieres hörte, fühlte ich mit, wenn eine Löwin nach ihren Jungen rief. Das Röhren eines Hirsches in der Nacht zog mich unwiderstehlich an. Ich ahmte den Warnruf der Lemuren nach, drehte mich zum Himmel und amüsierte mich darüber, wie sie dann in ihre Höhlen flüchteten. Wie der Elefant lernte ich, mit meinen Füßen auf das Echo der Erde zu lauschen, und meine Ohren hielten das stumme Geschnatter des Eichhörnchens fest.

Die Sprache aller Tiere beherrschte ich, ihre Sprache, die aus Schreien bestand. Schreien der Anerkennung, des Misstrauens, der Provokation oder der Anziehung. Ich wusste auch, dass es nichts zu sagen gab, wenn sie schwiegen – ein Schweigen, das von Durst, Hunger oder Einsamkeit geprägt war. Sie hatten nicht das Verlangen, über ihre Existenz zu sprechen, sie kamen mit ihrem Wissen auf die Welt und mussten sich nicht für ihr Sein rechtfertigen, sie mussten nur leben und sterben, um ihr Ahnengedächtnis zu bereichern.

Ich war nicht wie sie. 1

 

Kai Nonnenmacher

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Anmerkungen
  1. „‚Nachts schaut mich das Tier an, und ich lese in seinen Augen edle Geschichten, Gesänge, die mich auf eine Reise einladen.‘ Mit den zweiundzwanzig Gesängen, aus denen diese Cantiques du corbeau („Gesänge des Raben“) bestehen, bietet Bartabas eine phantastische Erzählung über die Ursprünge der Menschheit. In einer geträumten Vorgeschichte, in der Menschen und Tiere eins sind und abwechselnd Beute und Raubtier sind, sehen wir, wie der Mensch die Fähigkeiten erwirbt, welche ihn dazu bringen, sich die Erde und das Tierreich untertan zu machen. Eine wunderschöne poetische Meditation über den Platz des Menschen unter den Lebewesen.“ Übers. der Verlagsankündigung.>>>