Frantz Fanon-Rezeption in der Kunst – eine Lektüre zum 100.

Wir blicken zum Jahrestag von Frantz Fanon in Rentrée littéraire auf einige Beispiele künstlerischer Rezeption des Psychiaters, Denkers und Schriftstellers, der am 20. Juli 1925 auf Martinique (das bis heute politisch ein Übersee-Département und eine Region Frankreichs bleibt) geboren wurde.

Die Frantz Fanon Stiftung kündigt programmatisch an: „Anlässlich dieses 100. Geburtstags engagiert sich die Fanon-Stiftung für die Schaffung eines Netzwerks von Aktivisten, Intellektuellen, Fachleuten und Künstlern, die sich gegen Rassismus und Ausgrenzung im Allgemeinen einsetzen. Von New York bis Bordeaux, von Paris bis Dakar werden sich zwischen Januar und Dezember 2025 Vereine, Universitäten und Institutionen mobilisieren, um das Andenken und Wirken Fanons durch ein- bis mehrtägige Veranstaltungen wie Konferenzen, Aufführungen, Ausstellungen, Lesungen, Konzerte und Versammlungen lebendig zu halten.“ „Littérature sans frontières“ widmet Fanon eine ganze Sendung. Auch die ARD Mediathek hält zur Zeit eine Sendung über Fanon in der Reihe „Die Spaltung der Welt“ bereit. Die Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag von Frantz Fanon sind auch in Deutschland im Gange, nur ein paar Beispiele: So berichtet die TAZ (20. Mai 2025) von einer Diskussion in Potsdam am Einstein Forum zum postkolonialen Erbe Fanons. Der Suhrkamp-Verlag hat eine Themenseite „100. Geburtstag Frantz Fanon und die Dekolonisierungsbewegung“ online geschaltet. Der Karl Dietz Verlag bringt ein Buch von Philipp Dorestal Denker der Dekolonisation zum 100. Geburtstag von Fanon heraus, die Editions Nautilus hat bereits im letzten Bücherherbst Alice Cherkis Buch Frantz Fanon: ein Porträt, in einer aktualisierten Ausgabe publiziert. In Berlin steht pünktlich vom 22. bis 23. Juli 2025 ein Internationales Symposium, organisiert von Robin Celikates (FU Berlin), Vanessa E. Thompson (Queen’s University Kingston) und Raul Zelik (Tageszeitung nd), mit dem Titel „Fanon heute– Kämpfe der Gegenwart und theoretische Perspektiven“ an.

Zum 20. Todestag von Frantz Fanon fand auch bspw. bereits im Frühjahr 1982 in Fort-de-France ein „Mémorial international“ statt, das seinem Leben und Wirken gewidmet war. Diese Gedenkveranstaltung verfolgte das Ziel, Fanon – der als eine der zentralen Figuren des antikolonialen Denkens gilt – seinem Volk, insbesondere der Bevölkerung Martiniques, wieder näherzubringen. Unter dem Motto „Restituer Fanon à son peuple“ versammelten sich Vertreter aus etwa 25 Ländern, nicht nur aus der Karibik oder Amerika, sondern auch aus Afrika, Europa und sogar Japan, um sein Erbe zu würdigen. Trotz der offiziellen Anerkennung blieb der Widerstand spürbar. In einer Fernsehsendung am Abend des 1. April kam es zu tendenziösen Fragen, die den Charakter der Veranstaltung und Fanons Vermächtnis in Frage stellten – ein Zeichen dafür, dass die wirtschaftlich und politisch dominanten Kreise, insbesondere die „Békés“ (weiße Nachfahren der Kolonialherren), weiterhin großen Einfluss ausübten, so schreibt André Mandouze in Le Monde. 1 Er folgert, zum 20. Todestag Frantz Fanons sei nicht nur seines Wirkens gedacht worden, sondern ein neuer Impuls gegeben, sein Erbe im postkolonialen und antirassistischen Diskurs zu verankern – in seiner Heimat und weit darüber hinaus. In den vier Jahrzehnten seither hat sich freilich vieles verändert, auch die anti-/postkolonialen Kontexte und Terminologien, die heute nicht mehr vorrangig vom „revolutionären Bewusstsein“ sprechen (wie noch bei Mandouze) und das kulturtheoretische Instrumentarium von „Othering“ oder „Hybridität“ (Homi Bhabhas The Location of Culture erscheint ja überhaupt erst 1994) auf Fanons Denken anwenden. 1981 hatte André Mandouze in Le Monde in seiner Würdigung Fanons letzte Lebensphase zusammengefasst: „Frantz Fanon, geboren 1925 in Fort-de-France, starb im Dezember 1961 nach langer Krankheit in Washington. Zunächst arbeitete er als Arzt am Krankenhaus von Blida, kündigte dann seine Stelle und lebte nach seiner Ausweisung aus Algerien in Tunis, wo er als Psychiater arbeitete. Parallel dazu verfolgte er eine medizinische Karriere und engagierte sich im antikolonialistischen Kampf, in dem er in progressiven Kreisen als eine der führenden Persönlichkeiten gilt. Als Redakteur der Zeitung „El Moudjahid“ vertrat er anschließend die Provisorische Regierung der Algerischen Republik (GPRA) in Tunis, wo er auch Mitglied des Pressedienstes der FLN war, und dann in Accra, der Hauptstadt Ghanas.“ 2

Fanon, der als Jugendlicher im Vichy-besetzten Martinique lebte (Nach der Niederlage Frankreichs im Juni 1940 und der Gründung des Vichy-Regimes unter Marschall Philippe Pétain blieben die französischen Überseegebiete, einschließlich Martinique, zunächst loyal gegenüber der neuen Regierung. Martinique schloss sich jedoch im Juli 1943 den Freien Französischen Streitkräften unter General Charles de Gaulle an) und sich 1943 der französischen Armee anschloss, kämpfte im Zweiten Weltkrieg gegen den Nationalsozialismus – und kehrte danach als junger Mann in eine Welt zurück, die sich gegenüber den kolonialisierten Bevölkerungen kaum verändert hatte. Er studierte in Lyon Medizin und spezialisierte sich auf Psychiatrie. In seiner Dissertation setzte er sich bereits mit den psychischen Folgen des Kolonialismus auseinander, doch die Arbeit wurde von der akademischen Institution abgelehnt. Aus dieser Zurückweisung entstand Peau noire, masques blancs (1952), ein Buch, das in seiner analytischen Radikalität bis heute nichts an Wirkung eingebüßt hat. Fanon analysiert dort die pathologischen Effekte des kolonialen Blicks: Wie wird das Schwarzsein durch weiße Zuschreibungen entstellt? Wie lebt man, wenn man im Spiegel der kolonialen Gesellschaft nur als Abweichung erscheint?

Diese Fragen beantwortete Fanon nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch. In seiner Tätigkeit als Chefarzt in der psychiatrischen Klinik von Blida in Algerien (ab 1953) wandte er erstmals Methoden der sozialtherapeutischen Arbeit an, die auf kulturelle Einbettung, partizipative Strukturen und Würde abzielten. Er behandelte sowohl algerische Patienten – darunter viele, die unter der Gewalt der Kolonialherrschaft litten – als auch französische Kolonialsoldaten, die selbst zu Opfern der Gewalt geworden waren, die sie ausgeübt hatten. Später wurde Fanon aktives Mitglied des FLN, des algerischen Unabhängigkeitskampfs, schrieb für die Exilzeitung El Moudjahid, und wurde zum wichtigsten internationalen Sprecher des antikolonialen Befreiungskampfes. In seinem letzten Buch, Les Damnés de la terre (1961), das er im Angesicht seines nahenden Todes durch Leukämie schrieb, entwirft er eine kompromisslose Vision einer radikal neuen Welt – frei von kolonialen und postkolonialen Herrschaftsstrukturen, gestützt auf die Subjektwerdung der „Verdammten dieser Erde“. Dabei warnte er bereits vor der postkolonialen Bourgeoisie, die sich in den frei gewordenen Staaten als neue herrschende Klasse etablieren könnte – eine Warnung, die sich vielfach bewahrheitet hat.

Fanon bei Frédéric Ciriez

Fanon bleibt auch Inspiration und Projektionsfläche für die Künste. Es ist angebracht, sein Denken nicht nur historisch zu würdigen, sondern auch zu fragen, wie es heute literarisch und ästhetisch weiterwirkt. Die Erzählung „L’Église des dunes“ (Die Kirche der Dünen) etwa ist eine von dreizehn Erzählungen in Frédéric Ciriez‘ Sammlung Récits B. Eine Graphic Novel Frantz Fanon gemeinsam von Frédéric Ciriez und Romain Lamy ist mittlerweile auch auf Deutsch erschienen. Der Verlag fasst zusammen: „Die von der französischen Kritik begeistert aufgenommene Graphic Novel bietet eine intellektuelle und politische Biografie Frantz Fanons. Sie ist ein so kluges wie originelles Buch über Rassismus, Kolonialismus, Gewalt, Gegengewalt und Befreiung. Rom, im August 1961: Simone de Beauvoir, Claude Lanzmann und Jean-Paul Sartre treffen sich zum ersten Mal mit Frantz Fanon. Während der folgenden drei Tage entwickeln sich in Restaurants, Cafés und auf Spaziergängen Gespräche zwischen vier der bedeutendsten intellektuellen Köpfe dieser Zeit. Frantz Fanon, Schriftsteller, Psychiater und Vordenker der Dekolonisation, erzählt aus seinem Leben und von seiner Arbeit […]. Zu seinem wichtigsten Buch, Die Verdammten dieser Erde, Analyse des Kolonialismus und Kampfschrift zugleich, verfasst Sartre im Jahr ihres Treffens das Vorwort.“

In der Erzählung aus Récits B wird Frantz Fanon als junger, engagierter Mann dargestellt, der seine Stimme erhebt, eine Tragödie verfasst und diktiert, die die zerstörerische, aber auch regenerierende Gewalt von Befreiungskämpfen thematisiert. Die Theaterarbeit kann als eine künstlerische und intellektuelle Auseinandersetzung mit Fanons Erbe verstanden werden – die Tragödie reflektiert die Ambivalenz von Gewalt, Identität und Erlösung. Die Erzählung von Ciriez konzentriert sich auf Frantz, den jungen Antillenfranzosen, der in einem Badezimmer inbrünstig über philosophische und existenzielle Fragen nachdenkt, sich rasiert und anzieht. Er spricht von einem bevorstehenden „Ereignis“ und dem Wunsch, „den Himmel mit einer schwindelerregenden Tat zu bespritzen“. Sein Bruder Joby drängt ihn, sich zu beeilen, da die Schreibkraft Annie erwartet wird, um ein Theaterstück zu tippen.

Die Erzählung in Frédéric Ciriez‘ Sammlung zeichnet ein eindringliches Bild von Identität, Geschichte und politischem Bewusstsein vor dem Hintergrund der Stadt Dunkerque und ihrer sozialen sowie historischen Komplexität. Zentral steht die Figur des jungen Mannes Frantz, der in einem intimen und zugleich symbolisch aufgeladenen Rahmen eine Theaterarbeit vollendet, die stark von den Themen von Tragödie, Befreiung und postkolonialer Kritik geprägt ist. Die Geschichte beginnt mit einer detaillierten, fast rituellen Inszenierung von Frantz in seiner Wohnung, wo er sich sorgfältig vorbereitet, um seine Tragödie Les Mains parallèles zu diktieren. Die Inszenierung hat etwas Sakrales, fast wie eine Vorbereitung auf ein religiöses oder politisches Ritual, was den Titel „L’Église des dunes“ (die Kirche der Dünen) unterstreicht. Die Dünen als Landschaft geben der Geschichte einen melancholisch-natürlichen Rahmen, in dem Mensch und Geschichte miteinander verwoben sind.

Frantz diktiert Annie sein Stück, das im Stil von Sartre spielt, wie eine griechische Tragödie auf der Insel Lesbos, in der der Prinz Epithalos seinen Vater tötet, um die Insel zu „regenerieren“. Dieses Motiv von Vatermord und Erneuerung verweist symbolisch auf die Brüche und Konflikte der postkolonialen Realität und den schwierigen Weg zur Befreiung und Selbstbestimmung. Die Figur der Mutter, die zunehmend verzweifelt reagiert, und das Scheitern des Prinzen, unterstreichen die Tragik dieser Befreiung, die nicht ohne Opfer geschieht. Die Sprache von Frantz ist intensiv, gewalttätig und voller philosophischer Sentenzen. Annie ist schockiert über das „Blutbad“ in der Tragödie und wundert sich über die tiefgründigen Gedanken des jungen Mannes, der später Menschen heilen soll. Die Szenerie wechselt zu einem Friedhof in Dünkirchen, einem Ort, der Frantz inspirieren soll, um das Stück zu beenden. Dort spricht Frantz zu den Toten, die seine Worte „trinken“ sollen, und er sieht sie als „Zuschauer für die Zukunft“. Er spricht von „Fieber“, einem „wilden Körper, der an die Seite der Menschheitsgeschichte stößt“, und seinem „Ruhm“. Die Geschichte endet mit Frantz und Annie, die den Friedhof verlassen, nachdem das Stück beendet ist, und Annie äußert die Hoffnung, dass das Stück aufgeführt werden kann.

Die Erzählung „L’Église des dunes“ stellt Frantz als einen leidenschaftlichen und fast prophetischen Charakter dar, der von einer inneren Notwendigkeit getrieben wird, seine Gedanken und Visionen in die Welt zu bringen, selbst wenn sie gewalttätige oder verstörende Themen berühren. Die Schreibszene selbst ist dynamisch und zeugt von der intensiven mentalen und emotionalen Anstrengung des kreativen Prozesses. Im Text diktiert Frantz sein Stück mit großer Intensität. Im Kontext der Erzählung wirkt sein Schreiben als ein körperlicher, eruptiver Prozess, der die Dringlichkeit und Wucht von Fanons eigenen Schriften widerspiegelt. Seine Aussage „Die einzige Tragödie, die Sprache schlägt mein Denken“ kann als Ausdruck des Kampfes eines Denkers und Schriftstellers gesehen werden, komplexe und oft schmerzhafte Realitäten in Worte zu fassen. Die Geschichte fiktionalisiert und dramatisiert zentrale Aspekte von Fanons Jugend, seiner frühen intellektuellen Entwicklung und seiner späteren Kämpfe: Schon als Jugendlicher war der reale Fanon aufmerksam gegenüber Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten, insbesondere Rassismus. Er verstand, dass Rassismus ein kulturelles Element und strukturell tief in der Gesellschaft verankert ist. Seine Thèse über die „Entfremdung des schwarzen Mannes“ wurde abgelehnt, was zur Veröffentlichung seines grundlegenden Werks Schwarze Haut, weiße Masken führte. Im Stück „Les Mains parallèles“ geht es um Parizid und die „Regeneration“ einer Insel, was als Metapher für den antikolonialen Kampf und die Notwendigkeit, sich von der Vergangenheit zu lösen, interpretiert werden kann. Die Forderung des fiktionalen Frantz nach einem „Akt“ und die Verurteilung der „ohnmächtigen Kausalität“ spiegeln Fanons Überzeugung wider, dass die Lösung für koloniale Unterdrückung nicht von einer Seite allein kommen wird, sondern vom Zusammenspiel beider, und dass das dominierte Volk seine Würde und Selbstbestimmung zurückgewinnen muss.

Der fiktionale Frantz der Erzählung ist Medizinstudent und wird später Menschen heilen. Der reale Fanon wurde Psychiater und revolutionierte die Therapie in Algerien, indem er den Patienten ihre Würde zurückgab und einen Zusammenhang zwischen Kolonialisierung und Entfremdung aufzeigte. Er setzte sich für eine humanere Medizin ein und nutzte Methoden wie die Sozialtherapie, Musiktherapie und die Reintegration der Patienten in die Gesellschaft. Die Gewalt und das „Blutbad“ in Frantz‘ Theaterstück verweisen auf psychische Traumata und die notwendige, oft brutale Auseinandersetzung mit der Gewalt der Kolonialisierung , die Fanon in seiner psychiatrischen Praxis in Blida erlebte.

Dünkirchen ist ein Ort, der nach dem Krieg wiederaufgebaut wurde, was die Idee der Neugeburt oder Regeneration aufgreift, die auch im Stück von Frantz thematisiert wird. Der Titel „L’Église des dunes“ selbst bezieht sich auf den Namen der Stadt Dünkirchen („l’église des dunes“). Dies könnte symbolisieren, dass selbst in einer scheinbar profanen oder gewalttätigen Umgebung (den Dünen des Kampfes, der Entfremdung) eine Art „Kirche“ oder heiliger Raum für das menschliche Streben nach Freiheit und Würde entstehen kann. Die Toten auf dem Friedhof, die Frantz‘ Worte „trinken“ und seine „Zuschauer für die Zukunft“ sind, können auch als Ehrerbietung an die Opfer des Kolonialismus und der Kriege verstanden werden, deren Leid Fanons Werk untermauert.

Fanons Kampf war lebenslang, von seinen 17 Jahren bis zu seinem Tod. Die Erzählung fängt die unermüdliche Energie und den unbedingten Willen zur Veränderung ein, die den realen Fanon auszeichneten. Er wird als jemand dargestellt, der die Mechanismen verstehen wollte, die zur Dominanz führen, und die die Beherrschten dazu bringen, selbst Beherrscher zu werden. Insgesamt stellt „L’Église des dunes“ Frantz Fanon als eine Kraft der intellektuellen und emotionalen Revolution darstellt. Ciriez nutzt die fiktive Figur, um Fanons Engagement gegen Ungerechtigkeit, seine psychiatrischen Erkenntnisse und seinen leidenschaftlichen Ausdruck zu beleuchten, wobei er diese Elemente in eine dramatische und symbolische Erzählung einbettet.

Frantz’ intensive, fast manische Arbeitsweise, sein Bedürfnis, den Ort der Dichtung (einen Friedhof) für Inspiration zu wählen, und sein Dialog mit Annie, der Dactylo, der das Gesprochene festhält, illustrieren die Verbindung zwischen persönlicher Leidenschaft, kollektiver Geschichte und der Verantwortung des Künstlers als Zeuge und Vermittler. Die Frage, ob die Toten seine Worte hören, verweist auf das Wissen um die Kontinuität von Geschichte und Gegenwart, Erinnerung und Vergessen. Die Erzählung verwebt Geschichte, Mythos und Gegenwart, um die Komplexität von Befreiungsprozessen und postkolonialer Identität zu thematisieren. Dunkerque, als Ort traumatischer Geschichte (Zweiter Weltkrieg, Kolonialismus) und als lebendige Stadt, bildet den Hintergrund für diese Auseinandersetzung. Der Ort ist zugleich real und symbolisch – die Dünen und der Friedhof werden zum Bühnenbild für einen existenziellen, gesellschaftlichen Konflikt.

Frantz Fanon steht hier symbolisch für den Kampf um Selbstbestimmung und die Überwindung kolonialer und postkolonialer Traumata. Die Tragödie, die Frantz schreibt, ist ein Spiegelbild des Kampfes, in dem Gewalt zwar notwendig, aber niemals rein befreiend ist. Die Figur des Prinzen, der seinen Vater tötet, kann als Metapher für den Bruch mit der kolonialen Vergangenheit gelesen werden, aber auch für die Schwierigkeit, eine neue Identität zu schaffen. „L’Église des dunes“ ist somit eine mehrdeutige Erzählung, die durch die Figur des Frantz Fanon einen Brückenschlag schlägt zwischen persönlichem künstlerischem Schaffen und kollektiver, politischer Geschichte. Frantz ist dabei sowohl Protagonist als auch Symbol für den postkolonialen Intellektuellen, der mittels Kunst und Sprache die Wunden der Geschichte aufarbeitet und zugleich die Herausforderungen der Gegenwart reflektiert. Die Erzählung thematisiert die Tragik der Befreiung, die Ambivalenz von Gewalt und die Bedeutung von Erinnerung in einer von Brüchen geprägten Welt.

Fanons Aktualität

Frantz Fanon war einer der schärfsten und zugleich differenziertesten Denker des 20. Jahrhunderts, wenn es um Rassismus, Kolonialismus und die psychischen Auswirkungen politischer Unterdrückung geht. Sein Werk entfaltet sich aus einer einzigartigen Kombination von klinischer Erfahrung, politischem Engagement und philosophischem Zugriff – und hat bis heute eine große Wirkungsmacht. Dennoch ist es wichtig, zwischen bleibenden Impulsen und zeitgebundenen Positionen zu unterscheiden: Fanon war der erste große Denker, der die koloniale Herrschaft nicht nur als politisch-ökonomische Struktur, sondern als tiefgreifende psychische Deformation analysierte. In Peau noire, masques blancs (1952) zeigt er, wie Kolonialisierte eine fremde (weiße) Norm internalisieren und dadurch ein entfremdetes Selbstbild entwickeln – inklusive Scham, Selbsthass und Entfremdung. Seine These: Kolonialismus ist eine Pathologie, die Körper und Psyche deformiert.

Für Fanon ist Rassismus nicht bloß ein individuelles Vorurteil, sondern ein gesellschaftliches Verhältnis, das sich in Sprache, Institutionen, Erziehung und symbolischen Ordnungen manifestiert. Dies war eine radikale Erkenntnis in den 1950er Jahren – und ist bis heute grundlegend für jede kritische Rassismusanalyse. Fanon beschrieb die Lage der Kolonisierten als ein Leben hinter einer „Maske“, die sie tragen müssen, um im System bestehen zu können. Diese Maske – etwa des „angepassten Schwarzen“ – verhindert die Selbstwerdung und den authentischen Ausdruck. Dieses Konzept wurde in postkolonialen, feministisch-intersektionalen und queeren Theorien breit rezipiert.

In Les Damnés de la terre (1961) argumentiert Fanon, dass revolutionäre Gewalt eine notwendige Reaktion auf die strukturelle Gewalt der Kolonisation sei. Gewalt hat bei ihm eine kathartische, identitätsstiftende Funktion: Erst durch den Akt der Rebellion konstituiert sich der Kolonisierte als Subjekt. Diese These wurde kontrovers diskutiert – auch damals schon. Fanon war überzeugt, dass die Befreiung nicht auf nationale Kämpfe begrenzt sein dürfe, daher die panafrikanische Perspektive. Er dachte afrikanisch, internationalistisch und antiimperialistisch. Die koloniale Erfahrung war für ihn global strukturiert – und die Antwort darauf musste es auch sein.

Fanons Verständnis von Rassismus als kulturell eingebetteter Struktur ist heute zentral für kritische Rassismusforschung, Critical Whiteness Studies und postkoloniale Theorien. In Zeiten zunehmender Debatten über institutionellen Rassismus, polizeiliche Gewalt und koloniale Kontinuitäten ist sein Denken hochaktuell. Fanons Einsicht, dass die „Dekolonisierung des Geistes“ ebenso wichtig ist wie die politische Unabhängigkeit, findet heute in dekolonialen Bildungsbewegungen, Museumsreformen und Identitätsdebatten breite Anwendung. Auch wenn Fanons Gewaltbegriff kritisch diskutiert werden muss, bleibt seine Diagnose zentral: dass Gewalt nicht erst mit der Rebellion beginnt, sondern im kolonialen Alltag tief eingeschrieben ist – in Sprache, Medizin, Polizei, Bildung. Fanons Warnung vor einer nationalen Bourgeoisie, die nach der Unabhängigkeit nur das koloniale Modell reproduziert, ist in vielen Ländern bittere Realität geworden. Seine Mahnung zur sozialen Gerechtigkeit und demokratischen Partizipation bleibt gültig.

Fanons Vorstellung, dass Gewalt zur Subjektwerdung notwendig sei, spiegelt die politische Konstellation der 1950er Jahre wider: Befreiungskämpfe, Guerillakriege, Kolonialkriege. Heute stellt sich die Frage anders – auch weil Gewalt in vielen postkolonialen Kontexten neue Opfer produziert. Viele Theoretikerinnen und Theoretiker (auch seine Tochter Mireille Fanon-Mendès-France) betonen heute den Vorrang gewaltfreier Emanzipation. Fanons Denken bewegt sich in einem Spannungsfeld von Schwarz/Weiß, Kolonisator/Kolonisierter. Diese klare Trennung war analytisch hilfreich, ist heute im Zeitalter von Hybridität, Migration und Mehrfachzugehörigkeit komplexer geworden. Fanons Werke spiegeln ihren Entstehungskontext auch im Hinblick auf Genderfragen: Frauen kommen eher als Projektionsfiguren oder in Beziehung zum Mann vor. Eine intersektionale Perspektive bleibt weitgehend aus – hier wurde sein Denken von späteren Autorinnen wie Bell Hooks, Audre Lorde oder Françoise Vergès ergänzt. Fanons Denken ist zutiefst vom französischen Kolonialismus geprägt, speziell dem Algerienkonflikt. In nicht-kolonial besetzten, aber rassistisch strukturierten Gesellschaften (etwa den USA oder Brasilien) greifen manche seiner Modelle nur bedingt oder müssen transformiert werden.

Fanons Werk ist kein Steinbruch für schnelle Zitate, sondern eine Denkschule, die zur Selbstprüfung zwingt. Vieles von seiner Analyse – etwa die strukturelle Gewalt, die psychische Verformung durch Herrschaft, die Kritik an der postkolonialen Bourgeoisie – hat seine Gültigkeit nicht verloren, sondern sich vertieft. Andere Aspekte – etwa sein radikaler Gewaltbegriff oder seine binären Weltbilder – müssen im Licht neuer historischer Erfahrungen und pluraler Perspektiven neu gelesen und gegebenenfalls revidiert werden. Doch genau das macht Fanon zu einem bleibend aktuellen Autor: Er fordert zum Denken heraus, zur Auseinandersetzung, zur politischen und existenziellen Stellungnahme. Seine Schriften sind kein Dogma, sondern ein Werkzeugkasten – für alle, die die Welt verändern wollen.

Fanon bei John Edgar Wideman

In seinem vielstimmigen, hybriden Roman Fanon (2008, frz. Le Projet Fanon, 2010) zeichnet John Edgar Wideman ein tief subjektives, fragmentarisches, bewusst unvollständiges und radikal persönliches Bild von Frantz Fanon – weniger als historisch-biografische Figur, sondern als Projektionsfläche, intellektueller Impulsgeber und geisterhafte Leitfigur. Fanon erscheint nicht nur als Mensch, sondern als Idee, als unabschließbares Gespräch zwischen Realität und Fiktion, zwischen Erinnerung und Vorstellung, zwischen politischem Erbe und individueller Verzweiflung.

Wideman macht von Anfang an klar: Dieses Buch ist keine Biografie Fanons im klassischen Sinn. Es ist ein Brief, ein Monolog, ein work in progress – ein Versuch, durch Schreiben die Distanz zu Fanon zu überbrücken und eine Beziehung zu ihm herzustellen, die auf Anerkennung, Schuld, Sehnsucht und Selbstzweifel basiert. Der Ich-Erzähler – teils Wideman selbst, teils sein Alter Ego Thomas – schreibt an Fanon wie an einen väterlichen Freund, einen verschwundenen Ahnen, eine Art moralischen Zeugen. Fanon wird damit zur existenziellen Figur in einem ethischen und ästhetischen Selbstgespräch.

Dieses Fanon-Bild ist mehrfach gebrochen: Er erscheint als Denker, der mit Sprache gegen die „Krankheit Kolonialismus“ kämpft. Als Revolutionär, der den Bruch mit der kolonialen Welt nicht nur politisch, sondern auch psychisch vollziehen will. Aber auch als Künstler, dessen Schreiben, wie Wideman betont, aus einer poetischen Kraft schöpft – nicht nur aus Argumentation, sondern aus Formbewusstsein, Rhythmus, Pathos. Wideman hebt hervor, dass Fanons Texte eine performative Dimension haben: Sie sind keine neutralen Analysen, sondern leidenschaftliche Interventionen.

Zugleich aber wird Fanon zum Spiegel, in dem Wideman (bzw. sein Erzähler Thomas) die eigenen Verfehlungen sieht: das Gefühl, den radikalen Ansprüchen Fanons nicht gerecht geworden zu sein – als Schriftsteller, als politischer Mensch, als Schwarzer in den USA. Das „Projekt Fanon“ wird so zur Reflexion über das eigene Scheitern, über Schuld und über das Ringen um eine aufrichtige Lebensform im Angesicht von Rassismus und Gewalt. Fanon fungiert hier als unbequemer Zeitgenosse, als ethische Herausforderung. Fanon bleibt in diesem Roman immer zugleich abwesend und gegenwärtig. Er ist eine verschwundene Figur, ein Schatten, ein Zitat. Seine Worte tauchen auf, seine Bücher werden genannt, aber er spricht nicht selbst. Dieses Schweigen ist bedeutungsvoll: Es verweist auf das Unabschließbare seines Denkens, auf das Risiko, ihn zu instrumentalisieren – und auf die Unmöglichkeit, sein Leben „nachzuschreiben“, wie Wideman mehrfach reflektiert. Das Schreiben wird zur Ersatzhandlung, zur Geste des Suchens, der Annäherung – aber nie zur Aneignung.

Formal schlägt Wideman eine sehr offene, essayistisch-fragmentarische, assoziative Form ein. Der Roman mischt autobiografische Reflexionen, fiktive Episoden (wie etwa die Kopf-im-Paket-Geschichte um Thomas), literaturtheoretische Kommentare, Erinnerungen an Fanon und metapoetische Überlegungen zum Schreiben selbst. Das Fanon-Projekt ist so auch ein Nachdenken über das Verhältnis von Fiktion und Wirklichkeit, von Sprache und Macht, von Erzählen und Überleben. Fanon wird zur Antriebskraft für eine ethisch motivierte Poetik.

So ergibt sich aus Widemans Text ein vielschichtiges Bild von Fanon als moralischer Zeuge, dessen Leben einen Maßstab setzt, den der Erzähler nie zu erreichen glaubt; als literarischer Künstler, dessen Schreiben Formbewusstsein und revolutionäre Leidenschaft verbindet; als Philosoph der Dekolonisation, dessen Gedanken Welthaltigkeit und Körperlichkeit miteinander verschränken, schließlich als Geist der Unruhe, der nicht vereinnahmt werden kann, sondern immer wieder neue Fragen aufwirft. Wideman gelingt es mit seinem Text, Fanon nicht zu monumentalisieren, sondern ihn als offene Frage darzustellen. Nicht als Mythos, sondern als Denkherausforderung. Das Buch ist keine Antwort auf Fanon, sondern eine Fortsetzung seines Fragens mit den Mitteln der Literatur.

Der Schluss des Buches ist geprägt von einer Mischung aus Reflexion, Loslösung und Hoffnung, die sich in der symbolischen Handlung des Protagonisten Thomas manifestiert, der sich von der „Kopf“ genannten Last befreit. Die „Kopf“-Metapher steht dabei für die Bürde von Geschichte, Identität, Schuld und persönlichem Trauma, die Thomas mit sich trägt. Indem er sich von diesem Kopf trennt, symbolisiert er den Versuch, sich von dieser erdrückenden Vergangenheit zu lösen und einen Neubeginn zu wagen. Thomas erinnert sich an eine frühere Geschichte, in der ein junger Sklave den abgeschlagenen Kopf eines Kameraden an einen Fluss trägt, um ihn dort zu bestatten – ein Akt der Ehrung und des Loslassens. Diese Geschichte dient als Vorlage und als Trost für Thomas, der sich wünscht, die Letzten symbolisch „verschwinden“ zu lassen, indem er sie in den Fluss wirft. Damit wird die Vergangenheit zwar nicht ausgelöscht, aber in eine Form gebracht, mit der der Mensch leben kann.

Zugleich reflektiert der Text die Schwierigkeit, Geschichte und Erinnerung in Worte zu fassen, insbesondere wenn es um Leiden, Gewalt und das Unaussprechliche geht. Thomas ist hin- und hergerissen zwischen dem Bedürfnis, die Wahrheit zu erzählen, und dem Wissen um die Grenzen des Erzählens und der Repräsentation. Die Figur Fanon, auf die sich Thomas oft bezieht, wird zum Symbol für diese Ambivalenz von Geschichte, Erinnerung und politischem Widerstand. Der Schluss endet jedoch nicht in Resignation, sondern birgt auch Hoffnung. Thomas bereitet sich auf eine Reise nach Paris vor, begleitet von seinen Angehörigen, und trägt ein Manuskript bei sich, das seine Auseinandersetzung mit Fanon und den damit verbundenen Themen fortsetzt. Dies signalisiert einen Neuanfang, das Weitertragen und Weiterdenken der Geschichte, trotz aller Schwierigkeiten.

Fanon in Filmen und Kunstprojekten

Im extensiven Sinne kann frankophone Weltliteratur in toto als Erbe von Fanons Wirken und Schreiben verstanden werden. Hier geht es allerdings nur um wenige Beispiele expliziter Beschäftigung mit Fanon.

Frantz Fanon ist in einer Reihe weiterer fiktionaler Werke und künstlerischer Produktionen präsent und wird auf unterschiedliche Weise thematisiert. Fanon (2024) von Jean-Claude Barny ist der prominenteste zeitgenössische Film über Fanon. Der Film konzentriert sich auf Fanons Zeit als Psychiater im Hospital Blida-Joinville in Algerien zwischen 1953 und 1956. Alexandre Bouyer verkörpert Fanon in diesem biografischen Drama, das seine innovativen Behandlungsmethoden und sein Engagement für die algerische Unabhängigkeitsbewegung darstellt. Der Film zeigt, wie Fanons humanistische Ansätze in der Psychiatrie zu Konflikten mit dem kolonialen System führten. Ein weiterer biografischer Film ist True Chronicles of the Blida Joinville Psychiatric Hospital (2024) von Abdenour Zahzah, der ebenfalls Fanons Arbeit im psychiatrischen Krankenhaus von Blida dokumentiert.

Fanon selbst schrieb zwischen 1947 und 1949 drei Theaterstücke, von denen zwei überlebt haben und erst 2016 wiederentdeckt wurden, eines der Stücke wurde oben bereits als Thema einer Erzählung erwähnt. Diese Werke sind L’Œil se noie, ein existentialistisches Stück, das als eine frühe Erkundung von Rassismus und Identität gilt, zudem Les Mains parallèles, eine vierteilige Tragödie im Stil der antiken griechischen Dramatik. Diese Stücke sind bemerkenswert auch in dem, was sie über Fanons spätere politische Arbeit ankündigen.

Finding Fanon (2015-2016) ist eine dreiteilige Filmreihe der britischen Künstler Larry Achiampong und David Blandy, die von Fanons verlorenen Theaterstücken inspiriert wurde. Die Filme untersuchen, wie Gesellschaft, Rasse und Rassismus die Beziehungen zueinander in einem Zeitalter neuer Technologien und Globalisierung beeinflussen. Auch Garden for Fanon (2021) von Nolan Oswald Dennis sei erwähnt, dies ist ein komplexes bioaktives System, bei dem Regenwürmer Kopien von Fanons Les Damnés de la terre verarbeiten und in Dünger umwandeln. Das Projekt verbindet Fanons Aufruf zur Flucht vor „bewegungsloser Bewegung“ mit der Notwendigkeit prozeduraler Fürsorge. Bruno Boudjelal schuf 2015 eine Installation von 23 Fotografien, die seine Suche nach Fanons Spuren in verschiedenen Ländern dokumentiert – von Martinique über Algerien bis Ghana. Die Bilder zeigen eine „reflektierende, persönliche Reise durch heimgesuchte Landschaften“. Mohamed Bourouissa entwickelte mehrere Projekte, die von Fanons Arbeit inspiriert sind, darunter „Blida-Joinville“ (2019) und „The Whispering of Ghosts“ (2018-2020). Diese Arbeiten verbinden Fanons psychiatrische Praxis mit Gemeinschaftsgärten und architektonischen Interventionen.

Fanons Konzepte von „Maske“ und „Spiel“ werden in zeitgenössischen Kunsttheorien als konzeptuelle Werkzeuge verwendet, um die Natur menschlicher Existenz zu analysieren. Seine Ideen über die „Dialektik des Sehens“ – des Betrachtens und Betrachtet-Werdens – haben besonders in der visuellen Kunst Resonanz gefunden. Die Vielfalt der künstlerischen Auseinandersetzungen mit Fanon zeigt, dass sein Werk weit über die akademische Philosophie hinausreicht und weiterhin Künstler, Filmemacher und Schriftsteller inspiriert, die sich mit Fragen von Identität, Kolonialismus und Befreiung beschäftigen. Seine eigenen theatralischen Versuche sowie die zeitgenössischen Interpretationen seiner Theorien demonstrieren die anhaltende Relevanz seiner Ideen für die künstlerische Praxis.

„Oh, mon corps, fais de moi toujours un homme qui interroge“ – dieser Satz von Fanon aus Peau noire, masques blancs ist nicht nur Bekenntnis, sondern künstlerisches Vermächtnis, das auch in Literatur, Film, Theater und Bildender Kunst weiterlebt – als Aufforderung, Fanon nicht abzuschließen, sondern immer wieder neu zu befragen.

Anmerkungen
  1. André Mandouze, „Le retour de Frantz Fanon“, Le Monde, 7. April 1982.>>>
  2. „Né en 1925 à Fort-de-France, Frantz Fanon est mort en décembre 1961 à Washington des suites d’une longue maladie. D’abord médecin à l’hôpital de Blida, il démissionna, puis, expulsé d’Algérie, il vécut à Tunis où il exerça la profession de psychiatre. Il mena parallèlement une carrière médicale et le combat anticolonialiste, dont il est considéré par les milieux progressistes comme une des figures de proue. Un moment rédacteur à El Moudjahid, il représente ensuite le gouvernement provisoire de la République algérienne (G.P.R.A.) à Tunis, où il fut également membre du service de presse du F.L.N., puis a Accra, capitale du Ghana.“ André Mandouze, „Le retour de Frantz Fanon“, Le Monde, 7. April 1982.>>>

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