Monumentalfilm von Maden, Julius Cäsar in der Mitte

Et ces inscriptions, là devant lui : crevez.

c-r-e-v-e-z.

Un mètre sur deux. Ce sont bien des moucherons que l’on avait écrasés sur le mur pour y inscrire ces lettres immenses. Insecte par insecte. Un retour primitif, celui du sang comme pigment. Cette matière visqueuse, violacée et cramoisie. Il fallut s’approcher et constater les aplats noirs des cadavres, éclatés et collés à jamais. Des centaines d’entre eux. De petits amas de mucus pâteux, pareils à des taches d’encre. De sang et de moucherons, donc, c’est ainsi que l’on pourrait plus tard résumer son séjour dans ce taudis.

Les cellules, elles, n’avaient jamais si bien porté leur nom. Et encore, c’est à peine si ce lieu méritait une définition. Un tas de boue. Un cénotaphe où flinguer ce qu’il vous reste d’odorat. Vraiment, ce genre d’endroit qui vous donne une raison de passer le nœud coulant. Comment dire ? Sept mètres carrés de jaunisse – l’air asphyxié d’urine. Et les toilettes bouchées bien entendu. Les toilettes où flottent deux vieilles chaussettes dépareillées. Des briques vides de jus d’orange, celles des petits déjeuners que les anciens détenus ont abandonnées. Un fameux graillon, c’est cela ; le sordide spectacle d’une civilisation défaite. Des restes de repas micro-ondés, planqués derrière un siphon troué, et où se joue un péplum à taille réduite de larves et d’asticots. Jules César, au milieu, c’est-à-dire une mouche deux fois plus grosse que ses semblables. Homme ou insecte, ici, tout le monde reste cloué au sol. Ce n’est plus dans l’air que les choses se passent, mais collés au béton froid et humide.

Ratatinés. Détruits.

Et puis les traces humaines, tout autour. Copeaux d’ongles rongés et cheveux orphelins. Les traces de ceux passés avant vous. Des condamnations dérisoires pour la plupart, morceaux de shit et vols de téléphones. Les cartes bleues soustraites aux distributeurs et les coups de genoux dans les côtes d’un videur. Des condamnations de pacotille et, au milieu de cette foire, les hommes muets. Ceux qui s’attendent à être transférés vers les cours d’assises ; ceux qui savent qu’ils n’en sortiront pas demain. Ils restent souvent debout devant la porte, le regard droit et vague, fixé vers le néant, et ne répondent à aucune provocation des toxicomanes ou des uniformes. Ils n’en sortiront pas. Ni lundi ni dans six mois. Quelque chose d’autre – un temps violent. Dans des années peut-être, qui sait, mais pas avant que le monde n’ait accompli son salto avant. C’est quelque chose d’inscrit dans leurs yeux, regardez, ces décennies de silence qui les attendent, toutes ces magouilles à négocier et la bonne conduite à prétendre. Les hommes muets sont pleins de larmes retenues ; ils attendent l’isolement derrière les portes de métal des prisons, les vraies.

Mais rien à voir – ici les portes sont en Plexiglas. C’est ainsi que l’on garde les justiciables et la vermine, derrière des plaques à demi transparentes. Les architectes qui ont imaginé cela sont des surdoués du mal. Des virtuoses de l’agonie. Ce n’est pas derrière de vulgaires barreaux qu’ils vous enferment – non. Ils vous séquestrent dans les odeurs de vos semblables, mendiants et violeurs ; ils vous forcent à humer les sauces d’existences insoupçonnées. C’est ça, exactement, cette putréfaction précise et raffinée : le musc de ceux prêts à être enterrés. Vous pouvez chercher dans tous les coins, il n’existe aucune aération dans ces boxes. Vous y êtes convié, asseyez-vous, cordialement ou tiré de force ; escorté parmi les chemins de traînées brunes et vicieuses – les intestins des villes.

Matthieu Peck, Déjà les mouches (Gallimard, 2023)
 

Und diese Inschriften dort vor ihm: krepiert.

k-r-e-p-i-e-r-t.

Ein auf zwei Meter. Es waren wirklich Mücken, die jemand an der Wand zerquetscht hatte, um diese riesigen Buchstaben darauf zu schreiben. Insekt für Insekt. Eine Rückkehr zum Primitiven, mit Blut als Pigment. Diese zähflüssige, violette und karmesinrote Substanz. Man musste näher herangehen und die schwarzen platten Kadaver sehen, die aufgeplatzt und für immer verklebt waren. Hunderte von ihnen. Kleine Klumpen aus breiigem Schleim, die wie Tintenflecken aussahen. Blut und Stechmücken, so könnte man später seinen Aufenthalt in diesem Drecksloch zusammenfassen.

Die Zellen hatten ihrem Namen noch nie so gut entsprochen. Und selbst dann gab es kaum eine Definition für diesen Ort. Ein Haufen Schlamm. Ein Totenschrein, in dem man noch den Rest seines Geruchssinns ruinieren kann. Wirklich, diese Kategorie Ort, die einem einen Grund gibt, die Schlinge herabfallen zu lassen. Wie soll ich es sagen? Sieben Quadratmeter Gelbsucht – die Luft an Urin erstickt. Und der Abort natürlich verstopft. Der Abort, in dem zwei alte, ungleiche Socken schwimmen. Leere Orangensaftkartons, die Frühstückspackungen, von ehemaligen Häftlingen zurückgelassen. Ein ranziger Fettgestank, das ist es; das schäbige Schauspiel einer untergegangenen Zivilisation. Die Überreste von Mikrowellenmahlzeiten, die hinter einem löchrigen Abfluss versteckt sind und in denen ein Monumentalfilm im Kleinen von Larven und Maden spielt. Julius Cäsar in der Mitte, d. h. eine Fliege, die doppelt so groß ist wie ihre Artgenossen. Ob Mensch oder Insekt, alle bleiben hier am Boden fixiert. Die Dinge spielen sich nicht mehr in der Luft ab, sondern kleben fest am kalten, feuchten Beton.

Vernichtet. Zerstört.

Und dann die menschlichen Spuren ringsum. Späne von abgekauten Fingernägeln und herrenlose Haare. Die Spuren derer, die vor Ihnen da waren. Die meisten von ihnen wurden zu lächerlichen Strafen verdonnert, für Hasch und gestohlene Telefone. Blaue Karten, aus dem Geldautomaten entwendet, und Stöße mit dem Knie in die Rippen eines Türstehers. Kleinkriminalität und, inmitten dieses Trubels, die stummen Männer. Jene, die darauf warten, dass man sie in den Schwurgerichtssaal verlegt; diese, die wissen, dass sie nicht mehr herauskommen werden, morgen. Sie stehen oft vor der Tür, den Blick starr und leer ins Nichts gerichtet, und reagieren auf keine Provokation der Drogenabhängigen oder der Uniformierten. Sie werden nicht rauskommen. Weder am Montag noch in sechs Monaten. Sondern anderes – eine Zeit der Gewalt. Vielleicht in Jahren, wer weiß, aber nicht, bevor die Welt ihren Salto vorwärts gemacht hat. Es ist etwas, das ihnen in die Augen geschrieben steht, schauen Sie, diese Jahrzehnte des Schweigens, die auf sie warten, all die Machenschaften, die man hier aushandeln muss, und das gute Benehmen, das man vorzutäuschen hat. Die stummen Männer sind voller zurückgehaltener Tränen; sie warten auf die Einzelhaft hinter den Metalltüren der Gefängnisse, der wirklichen.

Aber nichts ist zu sehen – hier sind die Türen aus Plexiglas. So werden Strafgefangene und Ungeziefer hinter halbdurchsichtigen Platten gehalten. Die Architekten, die sich das ausgedacht haben, sind Hochbegabte des Bösen. Virtuosen der Agonie. Sie sperren einen nicht hinter gewöhnlichen Gitterstäben ein – nein. Sie halten dich in den Gerüchen deinesgleichen, Bettlern und Vergewaltigern, gefangen; sie zwingen einen, die Soßen unbekannter Existenzen zu schnuppern. Das genau ist es, diese präzise und raffinierte Verwesung: der Moschus derer, die bereit sind, beerdigt zu werden. Man kann noch so viele Ecken absuchen, in diesen Boxen gibt es keine Belüftung. Man wird hier eingewiesen, setzt sich hin, im Guten oder mit Gewalt; eskortiert auf den Wegen von braunen, bösartigen Schlieren – den Gedärmen der Städte. 1

Kai Nonnenmacher

Kontakt

Anmerkungen
  1. „Der reiche Unternehmer Gilles Krafft, der sich in einem Machtkampf engagiert, gesteht seinem besten Freund die Schattenseiten seiner Existenz. Eine Nacht lang werden die beiden Männer in eine Spirale aus Eifersucht und Groll hineingezogen. Sie rufen sich die wichtigsten Episoden ihres Lebens in Erinnerung und versuchen, sich gegenseitig von ihren Entscheidungen zu überzeugen. Welchen Weg musste Gilles Krafft gehen, um in seine Position aufzusteigen? Welche Rolle spielte Janice, in die sie beide verliebt waren, bei ihrem gemeinsamen Schiffbruch? Déjà les mouches lässt uns in eine Welt eintauchen, in der jeder an seine Grenzen stößt, in der Einsamkeiten aufeinanderprallen und Schicksale gefährlich ins Wanken geraten.“ Übers. der Verlagsankündigung.>>>